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Es bleibt bei zwei Stellvertretern


Autor: Adelheid Waschka

Reckendorf, Donnerstag, 04. Juni 2020

In der konstituierenden Sitzung wurden neue Gemeinderäte vereidigt, Ausschüsse besetzt und die stellvertretenden Bürgermeister gewählt.
Der neue Gemeinderat in Reckendorf  Foto: Adelheid Waschka


"Die Sitzordnung ist nur vorübergehend", beruhigte Erster Bürgermeister Manfred Deinlein (SPD) seinen Gemeinderat zu Beginn der konstituierenden Sitzung, als im "Haus der Kultur - ehemalige Synagoge" - anders als früher - die Namenschilder der CSU-Fraktion (7) zu seiner Rechten und die der Werktätigen Bürger/Freie Wähler (4) zu seiner Linken angeordnet waren; die drei SPD-Gemeinderäte wurden hingegen mittig links platziert.

Symbolisch wies Deinlein auf das Reckendorfer Wappen: Der Fährmann müsse die Gemeinde zusammen mit Laimbach und Manndorf von einem Ufer an das andere, weiter in die Zukunft führen: "Wir müssen mit Widrigkeiten rechnen. Mit der Flüchtlingskrise sind wir gut zurechtgekommen, mit der Corona-Krise wissen wir noch nicht, was auf uns zukommt!" Der "Ziegel" im Wappen stehe dafür, dass harte Arbeit notwendig ist, die Infrastruktur aufrechtzuerhalten. Der "Hopfen" ist Sinnbild des Zusammenhaltes: "Wir Reckendorfer sind für schöne Feste bekannt, jetzt müssen wir eng zusammenarbeiten."

Erster Bürgermeister Deinlein nahm den neuen Gemeinderäten den Amtseid ab schlug dann vor, nur einen Vertreter zu benennen. Allerdings hielt der Rat zwei Vertreter für sinnvoll. Für das Amt des Zweiten Bürgermeisters wurden Gerhard Pförtsch (CSU) und Jürgen Baum (WBFW) nominiert, wobei Letzterer mit einer Stimme Mehrheit gewählt wurde. Auch die Wahl des zweiten Stellvertreters ging knapp, mit 8:7 Stimmen, für Ludwig Blum (CSU) aus.

Sein Gegenkandidat Bernhard Müller (SPD) wurde allerdings im Anschluss als "lebensjahrältestes Mitglied" einstimmig dafür ernannt, bei Verhinderung des Ersten, Zweiten und Dritten Bürgermeisters die Gemeinde zu vertreten.

 

Neuer Ausschuss

Gemeinderats-Neuling Maximilian Menzel (CSU) stellte den Antrag, zu den bisherigen Ausschüssen zusätzlich einen "Planungs- und Umsetzungsausschuss" aufzustellen, um den Bürgermeister in der Abwicklung der Projekte zu beraten und effizient unterstützen zu können. Wie in wirtschaftlichen Unternehmen üblich, überprüft nach Beschluss ein Team die Umsetzung von Projekten vom Anfang bis zur Vollendung, um dann auch Rückschau zu halten, ob das Ergebnis zufriedenstellend sei und kostensparend gewirtschaftet wurde. Dieser Ausschuss soll aus vier Mitgliedern bestehen und alle zwei Monate zusammenkommen. Das Sitzungsgeld sei, so Menzel, dafür sinnvoll angelegt, da man Ersparnisse aufgrund der effizienten Projektabwicklung zu erwarten hätte. Auch Zweiter Bürgermeister Jürgen Baum (WBFW) unterstützt diesen Vorschlag: "Ich bin immer für so etwas gewesen, da sich die Nachverfolgung von Beschlüssen mehrere Jahre hingezogen hat". Mit Zweidrittel-Mehrheit wurde die Gründung dieses neuen Ausschusses beschlossen.

Bürgermeister schließt Ehen

Um die Verwaltung in Baunach bei Eheschließungen zu entlasten, entsandte der Gemeinderat wie schon in der vorherigen Legislaturperiode ihren Ersten Bürgermeister Manfred Deinlein als Eheschließungsstandesbeamten.

Bürgermeister Deinlein schlug vor, für die Repräsentation der Jugend ein Team zusammenzustellen, was bei der Abstimmung verworfen wurde. Clarissa Schmitt (CSU) wurde mit Mehrheit gegen den vom Bürgermeister vorgeschlagenen Kandidaten Christian Zweig wiedergewählt.

Im Amt des Behindertenbeauftragten wurde Andreas Knab bestätigt. Weitere Kontinuität zeigte sich bei der Bestellung von Hubert Rottmann als Seniorenbeauftragter, Franz Hermann Kuhn als Flüchtlingsbeauftragter und Altbürgermeister Klaus Etterer als Heimatpfleger.