Erweiterung kostet 3,6 Millionen Euro
Autor: Stephan Stöckel
Mainleus, Freitag, 07. April 2017
"3,6 Millionen Euro wird uns die Erweiterung der Hauptstelle in Altenkunstadt kosten." Als Vorstandsmitglied Ulrich Klein von der Raiffeisenbank Obermain-No...
"3,6 Millionen Euro wird uns die Erweiterung der Hauptstelle in Altenkunstadt kosten." Als Vorstandsmitglied Ulrich Klein von der Raiffeisenbank Obermain-Nord auf Nachfrage eines Mitglieds diese Zahl bekanntgegeben hatte, ging ein Raunen durch die Kordigasthalle. Vorstandsvorsitzender Thomas Siebenaller hatte zuvor den über 400 Besuchern der Mitgliederversammlung verdeutlicht, dass es sich um einen reinen Zweckbau handele.
Platzmangel zwingt das Kreditinstitut dazu, ein neues dreigeschossiges Gebäude zu errichten, das über eine Verbindungsbrücke mit dem hinteren Teil des Altbaus verbunden wird. Jeweils rund 35 Mitarbeiter werden zukünftig im Alt- und im Neubau arbeiten.
"Die Maßnahme wird in drei Bauabschnitten realisiert: Zunächst werden im vorderen Bereich Parkmöglichkeiten für Mitarbeiter und Kunden geschaffen. Anschließend kommt es zur Modernisierung des Altbaus und zur Errichtung des Neubaus, für den bestehende Parkplätze geopfert werden. In einem dritten Schritt werden hinter dem Alt- und Neubau Parkplätze speziell für die Mitarbeiter geschaffen", schilderte der Vorstandsvorsitzende den geplanten Ablauf. Im August oder September dieses Jahres soll der Spatenstich erfolgen. Auf Nachfrage eines Mitglieds betonte der Bankier, dass keine Filialen geschlossen werden.
Keine Fusion geplant
In der heimischen Bankenlandschaft vollziehen sich derzeit viele Fusionen. Liebäugelt auch die Raiffeisenbank Obermain-Nord mit einer Fusion? "Sie ist offen für Gespräche, führt aber derzeit keine konkreten Fusionsgespräche", so Klein.Mehr Geschäftsguthaben, mehr Mitglieder und ein gestiegener Bilanzgewinn, der sich in der aktuellen Niedrigzinsphase sehen lassen kann - das Kreditinstitut, das Filialen in den drei Landkreisen Lichtenfels, Kulmbach und Kronach unterhält, legte bei der Mitgliederversammlung am Donnerstagabend eine gute Bilanz vor. Der Bilanzgewinn wurde um 8000 Euro auf 979 000 Euro gesteigert. Die für Siebenaller alles entscheidende Zahl, die das gute Ergebnis auszeichnet, ist der Zinsüberschuss von 17,6 Millionen Euro. "Das ermöglicht uns eine Dividendenzahlung von drei Prozent."
Die Zahl der Mitglieder hat sich nach Auskunft Siebenallers im vergangenen Jahr von 12 159 auf 12 217 erhöht, deren Geschäftsguthaben sich auf 15,2 Millionen Euro beläuft.
Siebenaller stellte aber auch klar, dass sich der hervorragende Zinsüberschuss von 17,6 Millionen Euro auf Dauer nicht werde halten lassen. "Die Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank wird sich in der gesamten Bankbranche massiv niederschlagen", sagte er. Bereits für das laufende Jahr prognostizierte er einen Rückgang um zwei Millionen Euro.
Das niedrige Zinsniveau bewegt viele Mitglieder, Kredite in Anspruch zu nehmen: Die Kreditvergabe an Privat und Firmenkunden erhöhte sich von 269 auf 272 Millionen Euro.