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Erster Triumph nach 539 Tagen


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Coburg, Montag, 29. Sept. 2014

Handball-Bezirksoberliga Männer  Die SG Bad Rodach/Großwalbur kann doch noch siegen. Auch die SG Rödental und der TV Weidhausen starteten mit Erfolgen in die neue Spielzeit.
Dank einer Leistungssteigerung in der Schlussphase kam die SG Bad Rodach/Großwalbur zu einem Auftaktsieg in der Bezirksoberliga. Der Landesliga-Absteiger besiegte in der Bayernhalle den ASV Marktleuthen mit 27:20. - In dieser Szene nimmt ein Rodacher genau Maß. Foto: Iris Bilek


Coburg — Ohne große Überraschungen verlief der 1. Spieltag in der Handball-Bezirksoberliga. Landesliga-Absteiger SG Bad Rodach/Großwalbur, der in der ersten Halbzeit bei einem 3:7-Rückstand seine treuen Anhänger arg vergraulte, hat das Siegen nicht verlernt: Gegen Aufsteiger ASV Marktleuthen gewann das Team von Trainer Stefan Fladt dank einer wesentliche Steigerung letztlich klar mit 27:20.

Trainer-Debüt von Nils Greiner

Die SG Rödental hatte gegen die HG Kunstadt noch etwas aus der 25:26-Niederlage vom letzten Vorjahresspiel gutzumachen. Die Mannschaft zeigte sich unter dem neuen Trainer Nils Greiner bereits gut gewappnet und besiegte das Team von Trainer Kostja Zelenov sicher mit 24:19 Toren.
Zu viele Chancen vergab die dritte Garnitur des HSC 2000 Coburg zu Hause gegen einen cleveren HaSpo Bayreuth II, die in einer engen Partie am Ende mit 30:34 Toren verlor.
Die HG 1#googleAds#100x100 Hut/Ahorn wiederholte den 28:24-Vorjahressieg gegen SG 12 Bamberg/TV Hallstadt nicht. Mit 28:31 Toren entführten die Gäste diesmal beide Punkte. Mit einem knappen 22:21 erkämpfte sich der TV Weidhausen auch diesmal die beiden Punkte im Derby beim Nachbarn in Lichtenfels. ebi


HSC 2000 Coburg III gegen
HaSpo Bayreuth II 30:34 (12:16)

Dem gerade volljährig gewordenen Team (Durchschnittsalter: 18,5 Jahre) des HSC 2000 gelang eine 2:0-Führung, die jedoch nicht lange Bestand hatte. In der Folgezeit kam der Gast aus Bayreuth, vermehrt durch Würfe aus dem Rückraum, zu leichten Toren und unterstützt durch das unkonzentrierte Angriffs- und Abwehrverhalten der HSC-Youngster zu einer beruhigenden Pausenführung.
Die Coburger kamen aber mit vollem Elan aus der Kabine und zeigten in den Anfangsminuten der 2. Halbzeit guten Handballsport. Schnell vorgetragene Angriffe und eine stabile Abwehr vor Torwart Louis Wunder ermöglichte beim 17:17 nicht nur den Ausgleich, sondern mit guter Mannschaftsleistung um Spielgestalter Niels Boseckert sogar eine 20:18-Führung.
Das hohe Tempo konnte die junge Truppe jedoch nicht durchhalten. Nachlassendes konsequentes Abwehrverhalten und vermehrte Fehlwürfe ermöglichten den stets sehr aufmerksamen Bayreuthern eine erfolgreiche Aufholjagd zum 30:31 kurz vor dem Abpfiff. Begünstigt durch Überzahlspiel der Gäste in den letzten Minuten, verpasste der HSC eine durchaus mögliche Wende und musste trotz guter Leistung und einer tollen Kampfmoral der erfahreneren und cleveren HaSpo-Reserve den Sieg überlassen. jw

HG Hut/Ahorn gegen SG Bamberg/TV Hallstadt 28:31 (18:14)

Bis auf Torwart Jan Claas de Rooij wirkten die Gastgeber in der Anfangsphase teilweise recht schwerfällig und unkonzentriert (0:2, 2:4). Erst Mitte der ersten Halbzeit bekamen sie die Partie in den Griff. Neuzugang Daniel Schulze belebte die Offensivaktionen und vor allem Deniz Balkan, Fabian Gahn sowie Thomas Linke sorgten schon bis zur Halbzeit für eine relativ sichere HG-Führung (18:14).
Auch nach der Pause lief für die HG zunächst alles weiter nach Plan. Über 22:15 und 25:20 führte sie in der 50. Minute noch immer recht deutlich mit 28:23. Dann allerdings gab Hut/Ahorn das Handballspiel unvermittelt auf. Die Abwehr ließ ihren guten Torhüter Johannes Beetz immer öfter in Stich und im Angriff folgte ein Ballverlust auf den anderen. Die Gäste nahmen die Geschenke natürlich gerne an und erzielten gegen einen nun völlig diffusen Gegner den wohl kaum mehr für möglich gehaltenen Auswärtssieg. wau


TS Lichtenfels gegen
TV Weidhausen 21:22 (15:13)

Frust und Enttäuschung auf der einen, pure Freude auf der anderen Seite: Das Derby zwischen der TS Lichtenfels und dem TV Weidhausen hatte einen dramatischen Verlauf und mit dem Gast einen etwas glücklichen Sieger. Dem Spielverlauf nach wäre ein Unentschieden wohl gerecht gewesen.
Vollkommen frustriert von der Leistung seiner Mannschaft in der zweiten Hälfte war der Lichtenfelser Trainer Hans Borchert. In den ersten 30 Minuten hatte sein Team noch eindrucksvoll unterstrichen, dass es Herr im Hause ist. Mit einer gehörigen Portion Selbstbewusstsein bestimmte die TSL das Spiel. Ein erfolgreiches Comeback feierte Jonas Höfner im Trikot der TS Lichtenfels. Per Doppelschlag erhöhte er auf 7:3.
Der Weidhausen Christian Prall überzeugte mit tollen Anspiele an den Kreis. Dies und sicher verwandelte Siebenmeter von Sebastian Büttner sorgten dafür, dass der TVW nach 20 Minuten zum 10:10 ausglich.
TSL-Torwart Michael Heide hielt sein Team nach der Pause im Spiel (19:20). Nach zwei erfolgreichen Strafwürfen von Höfner stand es 40 Sekunden vor Schluss 21:22. Dann musste die Partie für mehrere Minuten unterbrochen werden. Der Zeitnehmer hatte einem TSL-Spieler eine falsche Zeit des Wiedereintretens mitgeteilt. Trotz des Fehlers musste Lichtenfels eine weitere Zeitstrafe hinnehmen. Dennoch erkämpfte sich der Gast den Ball. Doch in den verbleibenden sieben Sekunden schafften die Lichtenfelser keinen Abschluss mehr.


SG Rödental gegen
HG Kunstadt 24:19

"Da war heute deutlich mehr drin", sagte HGK-Spielertrainer Kostja Zelenov. "Wenn wir zehn Minuten vor Schluss auf zwei Tore herankommen, dann fängt Rödental das Wackeln an", erklärte Zelenov die Chancen auf einen möglichen Coup in der Franz-Goebel-Halle.
Mit dem ständigen Wechsel zwischen einer 6:0, 5:1 und 4:2-Abwehrformation brachte man die SG Rödental immer wieder in Verlegenheit. Folgerichtig war die Partie bis zum 6:5 (19.) recht ausgeglichen.
In der folgenden Drangperiode der Rödentaler zeigten sich aber die zwei entscheidenden Trümpfe des Gastgebers, die sowohl in der ersten Halbzeit und dann auch nochmals Mitte der zweiten Halbzeit stechen sollten: Zum einen war da Rödentals Schlussmann Florian Cichon, der über ein Dutzend klarster Kunstadter Einwurfchancen entschärfte, und zum anderen "Altmeister" Stefan Schuhmann: Als "Hüne am Kreis" profitierte er von den Anspielen Dirk Wolfs und kam trotz relativ überschaubarer Einsatzzeit am Ende zu neun Torerfolgen.
Nach diesem Muster zog die SGR auf 11:6 (27.) und später auf 19:14 (49.) davon, von einer Vorentscheidung konnte man aber auch aufgrund der zahlreichen Zeitstrafen gegen die SGR noch lange nicht sprechen. Dafür wirkte der Rödentaler Auftritt auch über weite Strecken viel zu zerfahren.
Beim 19:16 (52.) hatte die HG über Michael Deuber und Daniel Maile gleich mehrmals die Gelegenheit, den von Trainer Zelenov angesprochenen Abstand von zwei Toren herzustellen, doch Cichon erwies sich erneut als Endstation aller Kunstadter Bemühungen. Gegen Ende resignierte die HG und ließ sich bis zum Endstand von 24:19 noch einige Male überrumpeln. mts


SG Bad Rodach/Großwalbur
gegen Marktleuthen

Die SG Bad Rodach kann also doch noch gewinnen. 539 Tage nach dem letzte Pflichtspielsieg gewann man in eigener Halle den Saisonauftakt gegen die Aufsteigen aus Markleuthen. Zwar sah es lange Zeit aus, als würde man da weiter machen, wo man letzte Saison aufgehört hatte, dennoch gewann man noch recht deutlich.
Das Spiel gegen die Aufsteiger begann sehr hektisch und konzeptlos. Spielfluss war praktisch nicht vorhanden und die wenigen Torerfolge, die erzielt wurden, entstanden aus Einzelaktionen. Dies rächte sich aber schon nach wenigen Minuten, als sich die Gäste aus Ostoberfranken das Tempo anzogen und über 2:3, 3:5 auf 4:7 sich absetzten.
Auch eine Auszeit der Heimmannschaft brachte nicht den erwünschten Zug ins Spiel und man ging mit 8:10 in die Kabine.
In der zweiten Hälfte ließen dann allmählich die Kräfte der Egerstädter nach und Rodach kam immer mehr zu leichten Torerfolge (15:11). Zu dieser Zeit hielt Torhüter Simon Weiß sein Kasten nahezu sauber. Ehe zur Mitte der zweiten Halbzeit erneut ein Knick im Spiel der Badestädter kam und man musste zusehen, wie die Gäste Tor um Tor aufholten (17:17).
Schlussendlich besann man sich doch noch auf die eigenen Stärken und konnte das Spiel in der Schlussphase an sich reißen. Das Endergebnis von 27:20 spiegelt aber nicht durchweg das Geschehen wieder. tk