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Ernst Jürgen Dahlmann verbindet Genuss mit Kultur


Autor: Franz Galster

Mittelehrenbach, Donnerstag, 14. Januar 2016

Viele Sektgläser stießen einander, als Ernst Jürgen Dahlmann in Mittelehrenbach seinen 75. Geburtstag feierte. Dahlmann ist nach wie vor eine Institution, jemand der sich vielseiti...
Volker Hahn (l.) und Helmut Pfefferle (r.) stoßen mit dem Geburtstagskind Ernst Jürgen Dahlmann an.  Foto: Franz Galster


Viele Sektgläser stießen einander, als Ernst Jürgen Dahlmann in Mittelehrenbach seinen 75. Geburtstag feierte. Dahlmann ist nach wie vor eine Institution, jemand der sich vielseitig prägend und selbstlos in die Gesellschaft einbrachte und dies immer noch tut.
In Bromberg bei Posen geboren, musste er mit seiner Mutter 1946 die Heimat verlassen und fand bei Verwandten in Coburg eine neue Bleibe. Nach der Schule in Fürstenfeldbruck und dem Abitur im Internat in Gaibach bei Volkach studierte Dahlmann Landwirtschaftsverwaltung in Weihenstephan. Im Landschulheim von Schloss Gaibach lernte er auch seine Frau Waltraud kennen.


Zusammengelegte Ämter

Mit der Heirat wurde er Mittelehrenbacher. Er kam als Referendar an das Landwirtschaftsamt von Forchheim und blieb dort 19 Jahre.
1988 wechselte er für drei Jahre an das Landwirtschaftsamt in Höchstadt. Wieder zurück in Forchheim, übernahm er 1991 die Leitung des Amts und wurde 1996 an die Spitze des Landwirtschaftsamts in Bamberg berufen. Zwei Jahre später wurden die beiden Ämter zusammengelegt. Dahlmann durfte sich nun Landwirtschaftsdirektor für Forchheim und Bamberg nennen. 2002 ging er in Pension.
Bereits 1972 wählten ihn die Mittelehrenbacher in ihren Gemeinderat. Nach der Gemeindereform 1978 und der Vereinigung mit Leutenbach war er in seiner Funktion bis 1990 als Gemeinderat nun im Rathaus von Leutenbach vertreten. 1990 wählten ihn seine Bürger als Bürgermeister. 1994 gab Dahlmann das Amt gesundheitsbedingt auf. "Teddy", wie ihn seine Freunde vertrauensvoll nennen, liebt es, mit Menschen umzugehen. Der Tourismus steht dabei nach wie vor ganz oben bei ihm. Jahrelang war er Geschäftsführer von "Urlaub auf dem Bauernhof Fränkische Schweiz".
Besonders schlägt sein Herz aber für den Tourismusverein Rund ums Walberla, den er im Jahr 2000 aus der Taufe hob und bis 2011 auch leitete. Schnell stellte Dahlmann damals fest, dass die Basis mit 24 Vereinen finanziell nicht ausreicht. Deshalb versuchte er, Brauer, Brenner und Handwerker für die Idee zu begeistern. Dahlmann hatte Erfolg. So fand 2003 zum ersten Mal der "Tag der offenen Brennereien" statt. Auf dem landwirtschaftlichen Anwesen seiner Frau hatte der Urgroßvater bereits eine gut eingesessene Brennerei gegründet. Damit war auch das nötige Know-How vorhanden.


Überregional bekannt

Eine glückliche Fügung führte ihn mit dem Maler und Graphiker Volker Hahn aus Nürnberg zusammen. Dahlmann erkannte die Chance, Kunst auf das Land, vornehmlich in die Gastwirtschaften, zu bringen.
So fand 2004 erstmals die Ausstellung "Kunst und Genuss" statt. Diese beiden Veranstaltungen sind heute überregional bekannt und kaum noch wegzudenken. Heute ist Dahlmann Ehrenvorsitzender des Tourismusvereins.
Der jetzige Vorsitzende Helmut Pfefferle spürt auf positive Weise noch den Schatten seines Vorgängers. Mit seinem Wissen und seinem Engagement sei Dahlmann weiterhin eine wertvolle Hilfe. Der stellvertretende Vorsitzende Georg Hötzelein nannte ihn "die graue Eminenz des Tourismusvereins".