Erinnerungen an schöne und traurige Weihnachtsabende
Autor: Cornelia Schmitt
Forchheim, Freitag, 04. Dezember 2015
von unserer Mitarbeiterin Cornelia Schmitt Forchheim — Wer dem Einkaufsstress oder auch dem vorweihnachtlichem Hausputz entfliehen wollte, konnte dies beim Erzählcafé im Bürgerzent...
von unserer Mitarbeiterin Cornelia Schmitt
Forchheim — Wer dem Einkaufsstress oder auch dem vorweihnachtlichem Hausputz entfliehen wollte, konnte dies beim Erzählcafé im Bürgerzentrum Forchheim tun.
Die Teilnehmer ließen einander an ihren Erinnerungen an das Weihnachtsfest teilhaben. Eine 94-Jährige beispielsweise erzählte vom traurigsten Weihnachten ihrer Jugend in Oberschlesien. Es war der erste Heiligabend ohne ihren Bruder. Der war zuvor im Zweiten Weltkrieg gefallen.
"Meine Eltern und ich standen vor einem kleinen Bäumchen und weinten und weinten. Es war schlimm. Plötzlich klopfte es heftig an der Tür. Draußen stand der Freund meines Bruders. Wie der das geschafft hat? So weit! Von Berlin!"
Betreten blickten sie und die Eltern auf ihren Stollenteller. Die Besucher der Forchheim Veranstaltung hingen spätestens jetzt an den Lippen der 94-Jährigen.
Wunderbare Gabe
Also erzählte sie weiter: "Wir hatten aber auch sehr schöne Weihnachten. Meistens lag Schnee. Damals gab es ja noch Kutschen. Wenn die Kutschen vorfuhren und deren Laternen den Schnee zum Funkeln brachten; ach, das kann man gar nicht beschreiben." Was für eine wunderbare Erzählgabe die immerhin schon 94 Jahre alte Frau doch besaß.Eine aus Sibirien stammende Frau verriet den Besuchern später, dass sie als Kind stets die Bonbonpapierchen gesammelt hat, um sie mit Watte zu füllen und sie dann als Christbaumkugelersatz an den Baum hängte.