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Erinnerung an den demokratischen Aufbruch


Autor: Redaktion

Coburg, Donnerstag, 09. März 2017

Am 26. Mai 1946 konnte in Coburg zum ersten Mal nach den Jahren der NS-Diktatur wieder frei gewählt werden. Mit einer Veranstaltung in der Stadtbücherei wur...


Am 26. Mai 1946 konnte in Coburg zum ersten Mal nach den Jahren der NS-Diktatur wieder frei gewählt werden. Mit einer Veranstaltung in der Stadtbücherei wurde am 22. Juni letzten Jahres an diese erste Stadtratswahl erinnert. Wer damals nicht dabei sein konnte, hat nun eine einmalige Chance: Mentor Lesespaß Coburg lädt am Dienstag, 14. März, um 18 Uhr in den großen Saal des Münchner Hofbräus zu einer Wiederholung dieser Gedenkveranstaltung ein. Der Eintritt ist frei.
Unter dem Motto "Wir sind so frei" - so nannte Erich Kästner sein Münchner Nachkriegs-Kabarettprogramm - stellen Stephan Mertl (Texte, Gesang) und Dagmar Weiß (Akkordeon) Kabarettsongs und literarische Texte der Nachkriegszeit von Kästner, Brecht, Borchert, Celan und anderen vor. Schlager der Zeit - von den unverwüstlichen "Capri-Fischern" bis zu Cole Porters "Don't fence me in" - illustrieren die Hoffnungen und Träume, die auch mit diesem demokratischen Aufbruch verbunden waren. Konzept und Moderation der Veranstaltung haben Edmund Frey und Brigitte Maisch übernommen; Rupert Appeltshauser wird über die Wahlen und ihren Zusammenhang mit der Coburger Nachkriegsgeschichte informieren.
Die unmittelbare Nachkriegszeit war bestimmt von Hunger, Not und Zerstörung. Inmitten des Chaos musste der Versuch gewagt werden, mit Hilfe der Besatzungsmächte nach der totalen Niederlage eine demokratische Gesellschaft aufzubauen - im Bewusstsein, dass die Deutschen in der übergroßen Mehrheit keine Gegner der nationalsozialistischen Herrschaft waren. red