Erdwärme als Energiequelle
Autor: Georg Hütgens
Schönbrunn im Steigerwald, Donnerstag, 09. Juli 2020
Schönbrunn lotet eine innovative Energieverbesserung für die 23 Einfamilienhäuser im Neubaugebiet aus.
In der jüngsten Gemeinderatssitzung stand die klimaneutrale Wärmeversorgung für die 23 Einfamilienhäuser im Neubaugebiet Bremi II-2 auf der Agenda. Unter anderem wurde hierzu der Ökoenergieversorger Naturstrom eingeladen, um über verschiedene Möglichkeiten zu informieren.
Für die neuen Häuser, die aufgrund ihrer Konzeption einen geringen Wärmebedarf haben werden, sieht das Naturstrom-Energiekonzept erstmals eine zentrale Wärmeversorgung über ein Netz vor, das über ein oberflächennahes Geothermiefeld gespeist wird. "Gerade im Neubaubereich müssen gemäß Energieeinsparverordnung Primärenergieanforderungen eingehalten werden, die wir mit diesem Konzept überaus innovativ erfüllen", erklärte Michael Keller, Projektentwickler Naturstrom AG.
Die Wärmeversorgung bietet beste Voraussetzungen für die Zukunft: Bereits mit sehr niedrigen Ausgangstemperaturen von acht bis zehn Grad können innovative kalte Nahwärmenetze Neubauten mittels effizienter Wärmepumpen beheizen. Da keine hohen Temperaturen nötig sind, kann kosten- und emissionsfreie Erdwärme als primäre Energiequelle dienen. "In den Gebäuden erfolgt die Wärmebereitung inklusive der Warmwasserbereitung dann emissionsfrei und dezentral mittels Wärmepumpen, die mit Ökostrom betrieben werden", erläuterte Keller. Die Technologie ermöglicht im Sommer ebenso eine Kühlung der Gebäude. Besonders wegen der immer heißer werdenden Sommermonate sollte bei dem künftigen Energiekonzept auch emissionsfreie Kühlung mitgedacht werden.
Wenn das Wärmepumpenquartier realisiert werden soll, sollten möglichst alle Haushalte teilnehmen. "Um eine zukunftsfähige Wärmeversorgung sicherzustellen, können die Planungen durch die Kommune gut gesteuert werden", betonte Michael Keller und appellierte dabei an die Verantwortung der Gemeinde hinsichtlich ihres Beitrags zum Umwelt- und Klimaschutz. "Erfahrungsgemäß ist davon auszugehen, dass eine Wärme- und Kälteversorgung mittels Wärmepumpenquartier von den zukünftigen Bauherren sehr gut angenommen wird." Die Lebensdauer der Anlage beträgt in etwa 40 bis 50 Jahre, sagte der Projektentwickler auf die Anfrage von Zweitem Bürgermeister Hubert Bickel (OLS). Die Räte nahmen die Ausführungen zur Kenntnis.
Heizen mit heimischer Energie
Die Maschinenring GmbH dient als Einkommensunterstützung und Förderung des ländlichen Raumes. Eine eigene Anlage zur Energieversorgung wurde bislang nicht betrieben, so die Geschäftsführer Klaus Metzner und Andreas Hoffmann. Die Planungen für eine eigene Anlage können voraussichtlich am 20. Juli vorgestellt werden. Geplant ist ein Wärmekraftwerk mit circa 250 KW, welches auf einer Fläche von circa 4000 m² erbaut werden soll. Das Kraftwerk soll mit heimischer Energie wie Hackschnitzel betrieben werden. Die Anlage arbeitet "klimaneutral, weil nur nachwachsende Rohstoffe aus der Region eingesetzt werden", so Metzner. Die Gemeinde Schönbrunn will auch weiterhin die Ansiedlung im Baugebiet Bremi II-2 vorantreiben. Christian Dremel vom Ingenieurbüro Höhnen und Partner stellte dem Gremium die Planung für die Erschließung von 23 Grundstücken im Neubaugebiet Bremi II-2 vor.
Für Planungsarbeiten, Straßenarbeiten, die Verlegung der Wasser- und Abwasserleitung und der Abwasserbeseitigung sind rund 1,09 Millionen Euro eingeplant. Das Gremium stimmte einstimmig für diese Baumaßnahme. Die Verwaltung bekam den Auftrag, die Ausschreibungen vorzubereiten. Die Tiefbauarbeiten könnten noch im Herbst begonnen werden.
Die Gemeinde fördert durch die Gewährung von Zuschüssen und Beihilfen die Arbeit der örtlichen Vereine und Organisationen auf sportlichem, kulturellem, kirchlichem und gemeinnützigem Gebiet. Mit dieser Förderung will die Gemeinde Schönbrunn die Arbeit in den Vereinen, insbesondere aber die Jugendarbeit unterstützen. Die Katholische Kirchenstiftung hat bei der Gemeinde für die Sanierung des Bodens und der Ausstattung des Pfarrsaals mit Mobiliar einen Zuschussantrag gestellt. Für die Ausstattung des Pfarrsaal mit neuen Tischen und Stühlen gewährt die Gemeinde 15 Prozent auf den Betrag von etwa 22 000 Euro (das entspricht 3500 Euro). Für die Sanierung des Bodens können keine Zuschüsse gewährt werden.