Er widmete sein Leben der Flößerei - Trauer um Alfons Geiger
Autor: Gerd Fleischmann
Kronach, Donnerstag, 14. Juli 2016
Die Flößervereine des Landkreises Kronach sowie die Friesener Dorfgemeinschaft trauern um Alfons Geiger. Der Ehrenfloßmeister ist am Mittwoch im Alter von 8...
Die Flößervereine des Landkreises Kronach sowie die Friesener Dorfgemeinschaft trauern um Alfons Geiger. Der Ehrenfloßmeister ist am Mittwoch im Alter von 89 Jahren verstorben.
Sein Name ist mit der Flößerei untrennbar verbunden. Seine Verdienste um diesen Berufsstand wurden mit der goldenen Ehrenmedaille der Stadt Kronach - überreicht durch Bürgermeister Wolfgang Beiergrößlein (FW) - im Jahre 2014 gewürdigt. Die museale Einrichtung in Friesen, die "Friesener Flößerstuben - Alfons Geiger Dorfmuseum", ist vor allem sein Werk, in das er mit großer Einsatzfreude Tausende von ehrenamtlichen Stunden investiert hat. Als langjähriger Museumsleiter verstand es Alfons Geiger immer wieder, aus kleinsten Anfängen heraus das Museum attraktiv und informativ zu gestalten.
Ein richtiger Flößer
Ausgangsbasis dieser bemerkenswerten Aktivitäten
waren zunächst die "Flößer-Stub'n", untergebracht in der alten Schule. Ein großer Tag war dann für den Ehrenfloßmeister die Weihe des Museums im ehemaligen Gemeinde- und Schulhaus neben dem Gotteshaus St. Georg im Jahr 2008. Dadurch konnten die Relikte aus uralter Zeit wesentlich besser platziert werden.Vor allem war es sein Herzenswunsch, den Nachfahren die Arbeit der Ahnen und die einfachen Werkzeuge und Mittel, die diese dazu hatten, zu zeigen und zu erhalten. Über Jahrzehnte war Geiger ein Aktivposten in der großen Flößergemeinschaft des Landkreises Kronach. Und er war der letzte aktive Flößer, denn bereits mit 14 Jahren kam er durch seinen Vater zu diesem Beruf, den er von der Pike auf erlernt hatte.
Zahlreiche Floßfahrten führten ihn der Rodach und den Main abwärts bis Mainz. Zuletzt noch im Jahr 1953 bis nach Schweinfurt, ehe die gewerbliche Flößerei eingestellt wurde.
Obwohl er anschließend beruflich anderweitig tätig war, ließ ihn die Flößerei nie los. So war es ihm stets ein Anliegen, die erlernten Fähigkeiten weiterzugeben, besonders in seinem Heimatverein, der Flößervereinigung Friesen. Seine Kenntnisse waren immer wieder gefragt, wenn es um den Floßbau ging, so beim großen Mainfloß 1986 von Bamberg nach Karlstadt und auf dem Rhein und Neckar 1988.
Auch in Neumarkt/Oberpfalz wurde er zum Floßbau zur Landesgartenschau geholt wie später nach Kronach sowie mehrmals in Burgkunstadt, Lichtenfels und in Neuses auf der Rodach. Die Flößervereine aus Friesen, Wallenfels, Unterrodach und Neuses werden Alfons Geiger als Leistungsträger und Motivator vermissen. Sein Wirken für die Flößerei wird unvergessen bleiben. gf