Entwicklung des Tourismus' stellt Stadtrat zufrieden
Autor: Karl-Heinz Hofmann
Kronach, Dienstag, 24. März 2015
von unserem Mitarbeiter Karl-Heinz Hofmann Kronach — Der Tourismus-, Stadtmarketing- und Sozialausschuss der Stadt Kronach befasste sich am Montag mit dem Cranach-Jahr 2015, dem H...
von unserem Mitarbeiter
Karl-Heinz Hofmann
Kronach — Der Tourismus-, Stadtmarketing- und Sozialausschuss der Stadt Kronach befasste sich am Montag mit dem Cranach-Jahr 2015, dem Halbjahresbericht 2014 und dem Wirtschaftsplan 2015. Der von der Betriebsleiterin des Tourismus- und Veranstaltungsbetriebs, Kerstin Löw, vorgestellte Wirtschaftsplan 2015 erhielt ein einstimmiges Votum der Ausschussmitglieder. Diese äußerten sich über alle Fraktionen hinweg auch lobend über den verantwortungsvollen Umgang mit den Finanzen.
So empfiehlt der Ausschuss dem Stadtrat folgende Beträge für den Wirtschaftsplan 2015 festzusetzen: im Erfolgsplan Erträge von 639 065 Euro und Aufwendungen von 1,327 Millionen Euro, im Vermögensplan verfügbare und benötigte Mittel von jeweils 692 484 Euro. Die Kassenkredite wurden auf 400 000 Euro festgesetzt.
Investitionen größeren Umfangs sind aus Haushaltsgründen nicht geplant, obwohl bei den Faust- Festspielen eigentlich Investitionsbedarf in Höhe von 17 000 Euro bestünde, erklärte Löw. Sie erörterte weiter, dass sich nach der Planung der Gesamtverlust 2015 auf 688 484 Euro und der Zuschuss der Stadt auf 657 984 Euro beläuft.
Ein größerer Ertragsausfall ist Löw zufolge aufgrund der Sanierung der Festungsherberge, insbesondere durch den Wegfall der Bettenkapazitäten, in Höhe von 45 000 Euro zu erwarten. Dennoch übersteige der Gesamtertrag 2015 den Ansatz von 2014 um 61 440 Euro. Mehreinnahmen werden hingegen bei den Faust-Festspielen durch die Umstellung des Ticketsystems, auf der Festung Rosenberg und durch projektbedingte Zuschüsse (Forte Cultura, Cranach- Jahr, Internationaler Lucas-Cranch- Preis) erwartet.
Mehraufwendung gegenüber dem Vorjahresansatz von 29 913 Euro sieht Löw in den Personalkosten bei gleichzeitig wegfallenden Zuschüssen für geförderte Beschäftigungsmaßnahmen, bei den Faust-Festspielen und steigenden Wartungskosten für technische Anlagen auf der Festung Rosenberg begründet. Sie gab aber zu bedenken, dass Kultur nicht unter dem ökonomischen Brennglas zu beurteilen sei und dass der TVB aufgabenbedingt enorme Aufwendungen schultern müsse, denen keine Erträge zugeordnet werden können. Der Wert kultureller Leistungen sei eben nicht immer buchhalterisch darstellbar.
"Kultur braucht man aber wie die Luft zum Atmen. Wir erwirtschaften für die Stadt Kronach einen vielfältigen Mehrwert für Geschäftsleute und Gastronomie, der nicht messbar, aber wertvoll ist", betonte Löw.
Und sie informierte, dass nach einem Schlüssel des Tourismusverbandes Franken ein Tagesbesucher pro Tag 15,20 Euro und ein Übernachtungsgast 104 Euro pro Tag ausgibt. Basierend auf durchschnittlich 35 000 Gäste auf der Festung Rosenberg pro Jahr (15 000 Übernachtungen, 20 000 Tagesgäste) bedeute dies einen jährlichen Gesamtertrag in der Stadt Kronach von 1,86 Millionen Euro.
Imagegewinn für Kronach
Bürgermeister und Räte nahmen's erfreut zur Kenntnis, zumal Löw einen umfangreichen Halbjahresbericht für 2014 gab, wo man mit einem guten Ergebnis rechne. Auch seien die ersten Veranstaltungen im Rahmen des Cranach-Jahres 2015 bereits angelaufen, das Interesse sei bundesweit groß und man könne einen großen Imagegewinn für Kronach verbuchen.
Bürgermeister Wolfgang Beiergrößlein: "Wir sind auf einem wirklich guten Weg." Bernd Liebhardt (CSU) nannte es eine wichtige Aufgabe, jedes Jahr Neues zu bieten und die Übernachtungszahlen weiter zu steigern. Die Gäste suchen nach interessanten Abwechslungen, ob Unterhaltung oder kulturhistorische Bildung.
Auch Sven Schuster (SPD) zeigte sich erfreut über die Zahlen. Die Einnahmen hätten sich um 44 000 Euro erhöht, die Ausgaben dagegen um 35 000 Euro reduziert. Insgesamt habe sich das Ergebnis des Tourismusbe triebs deutlich verbessert. Auch nach dem Wirtschaftsplan 2015 könne man wohl das Ergebnis des Vorjahres halten. Der geplante Verlust von 688 484 Euro liege (um den Sondereffekt des Ausfalls der Festungsherberge bereinigt) auf dem Niveau von 2014. Das ist ein guter Trend, meinte Schuster. Philipp Mahr und Barbara Bayer (FW) signalisierten Zustimmung für den Wirtschaftsplan 2015.
Bayer begrüßte die Bildung eines Arbeitskreises, der sicher zu einer positiven Entwicklung beitrage. Martina Zwosta hätte gerne zu den Faust-Festspielen am Nachmittag Kindervorstellungen von Kindertheatern. Auf die Anregung von Marina Schmitt, eine bessere Zufahrt zur Festung Rosenberg zu schaffen, antwortete Beiergrößlein: "Es ist unser absolutes Ziel, eine Zufahrt von hinten auf die Festung zu schaffen und diese für alle begehbar zu machen."