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Engelhardt redet jetzt mit


Autor: Gabi Arnold

Ahorn, Mittwoch, 28. Oktober 2015

Berufung  Der Ortsbeauftragte von Triebsdorf und Finkenau vertritt künftig die Interessen der Bürger dieser Ortsteile im Gemeinderat. Der Bürgermeister hieß Engelhardt willkommen.
Bürgermeister Martin Finzel gratuliert dem neuen Ortsbeauftragten der Gemeindeteile Triebsdorf und Finkenau Carsten Engelhardt.  Fotos: Gabi Arnold


von unserer Mitarbeiterin GAbi Arnold

Ahorn — Carsten Engelhardt wurde am Dienstagabend zum Ortsbeauftragten der Gemeindeteile Triebsdorf und Finkenau berufen. Der Gemeinderat folgte damit einen Antrag der Fraktion SPD-Freie Wähler. Diese hatten sich einen Ansprechpartner und ein Bindeglied zwischen den Bürgern und der Verwaltung gewünscht. Der Ortsbeauftragte, so erklärte Bürgermeister Martin Finzel (parteilos), vertrete die Gemeindeteile, die aufgrund ihrer Größe keinen Gemeinderat stellen. "Insbesondere unterrichtet er den Ersten Bürgermeister, den Gemeinderat und die Gemeindeverwaltung über bemerkenswerte Ereignisse und Wahrnehmungen in seinem Ortsteil", zitierte Finzel aus der Geschäftsordnung. Weiterhin sei es seine Aufgabe, über Wünsche, Anregungen oder Beschwerden der Einwohner zu informieren. Auch wenn es um gemeindliche Maßnahmen gehe, wie die Ortsgestaltung, werde Carsten Engelhardt künftig hinzugezogen.


Große Mehrheit für Engelhardt

Die Bürger von Triebsdorf und Finkenau hatten laut Finzel mit großer Mehrheit Engelhardt für dieses Amt vorgeschlagen. Im Gemeinderat darf der Ortsbeauftragte nur das Wort ergreifen, wenn es um seine Ortsteile geht, das Gleiche gilt für die Teilnahme an den nichtöffentlichen Sitzungen.
Carsten Engelhardt ist 47 Jahre alt und wohnt mit seiner Frau und seinen zwei Kindern seit dem Jahr 2001 in Finkenau, der Diplomingenieur ist Führungskraft im Bereich der Holzindustrie. "Er zeichnet sich durch die Pflege der Dorfgemeinschaft aus und betreibt mehrmals im Jahr den alten Backofen in Finkenau", beschrieb Finzel Engelhardts Aktivitäten.
Momentan leben in der Gemeinde Ahorn 28 Menschen, die Asyl suchen. "Das Asyl läuft bei uns sehr unaufgeregt und engagiert ab", erklärte Finzel den Räten. Dies liege auch daran, dass die Gemeinde Ahorn frühzeitig reagiert und einen runden Tisch "Asyl" eingerichtet habe. "Unser runder Tisch ist ein Zusammenschluss von Vereinen, Kirchen und staatlichen Einrichtungen", sagte Finzel. Er diene dem direkten Austausch zu Asylfragen und mit den Familien. Viermal hätten die Akteure demnach schon getagt und den Kreis der Ansprechpartner erweitert; beispielsweise gehören auch der Vorsitzende des Islamischen Vereins, Dario Saresino, dazu und auch die Asylbeauftragte der Caritas.


Chance Bildung

Alle Flüchtlingskinder besuchen laut Finzel den Kindergarten, die Vorschule, die Grundschule oder die Mittelschule. Besonders hier sieht der Bürgermeister eine große Chance. "Die Kinder sind die Generation, die wir jetzt gut integrieren können", betonte er. In der Gemeinde Ahorn erhielten außerdem alle Erwachsene unabhängig von ihrem Status sofort einen Deutschkurs in Kooperation mit dem Förderkreis Ahorn. Die Kosten für Taschengeld, Unterbringung, Gebühren, Dolmetscher und vieles mehr übernehme zu 100 Prozent das Landratsamt.


Alles gut organisiert

Die Organisation aller Belange im Bereich Asyl finde im Ahorner Rathaus statt. Sie liege in den Händen der Hauptamtsleiterin Nicola Steffen-Rohrbeck sowie der Leiterin der Kontaktstelle, Gabi Jahn. Finzel betonte: "Gabi und Nicola engagieren sich weit mehr, als sie müssten." Zudem stünden in der Gemeinde Ahorn Paten und Helfer jederzeit zur Verfügung. "Dieser Helferkreis vergrößert sich immer weiter und umspannt alle Altersklassen", freute sich Finzel. Insgesamt könne die Gemeinde Ahorn 40 Menschen Schutz und Asyl bieten. "Bei 4400 Einwohnern ist das nicht mal ein Prozent. Das wird gelingen und unser Gemeindeleben nicht überfordern", betonte der Bürgermeister ausdrücklich.