Energiewende macht Schule
Autor: Anette Schreiber
Oberhaid, Mittwoch, 15. Oktober 2014
Konzept Die Schule macht den Anfang. Hier wurde ein erstes Projekt des neuen Energiekon- zeptes umgesetzt. Die Erneuerung der Innen- beleuchtung hilft Geld und Kohlendioxid einzusparen.
von unserem Redaktionsmitglied
Anette Schreiber
Oberhaid — Die Gemeinderäte saßen auf den Plätzen der Schüler in der Mittelschule und lauschten brav. Dominik Böhnlein erklärte ihnen, was es mit dem neuen Beleuchtungssytem in fünf Klassenräumen und einem Aufenthaltsraum auf sich hat. Die Erneuerung der Innenbeleuchtung in diesen Räumen ist Teil des neuen Energiekonzeptes der Gemeinde, das in der kommenden Woche offiziell vorgestellt wird. Die Umrüstung war in den Sommerferien erfolgt.
Insgesamt wurden 72 veraltete Leuchtstoffröhren durch 46 LEDs ersetzt. Das spart jährlich 7700 Kilowattstunden Strom oder 72 Prozent gegenüber der vorherigen Anlage und im Zeitraum von 20 Jahren einer Kohlendioxid-Einsparung von rund 100 Tonnen, rechnete der Referent vor. Tageslicht und Präsenzsteuerung sparen weitere Prozent ein.
Die neue Anlage sorge nicht nur für gleichmäßige Beleuchtung (die noch bessere Werte als die DIN-geforderten), sondern arbeite (mittels Sensor) auch nur, wenn die Räume tatsächlich belegt sind. Bürgermeister Carsten Joneitis (SPD) arbeitete die Förderung des Projekts über das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau- und Reaktorsicherheit mit 40 Prozent heraus. Planungskosten würden innerhalb des Energiekonzeptes über das Amt für Ländliche Entwicklung gefördert.
Die Gemeinde Oberhaid wiederum hat etwa 30 000 Euro investiert.
Folgekosten interessieren
Die wissbegierigen Räte interessierten sich für Folgekosten wie etwa Wartung. Die Anlage würde praktisch wartungsfrei laufen, die Leuchtmittel hätten ihrerseits eine hohe Lebensdauer.
Der Referent regte weitere Maßnahmen an der Schule an, die zur Energie-Einsparung beitragen (im Bereich der Beleuchtung in den Gängen oder auch bei der Heizung). Weitere Klimaschutzprojekte werden kommenden Dienstag im Bürgersaal vorgestellt, wenn das neue Energiekonzept präsentiert wird, vertiefte Joneitis das Thema.
Im Rathaus standen dann die Kinder unterhalb des Schulalters im Blick. In der gemeindlichen Kindertagesstätte "Regenbogen" läuft seit kurzem ein Pilotprojekt: "Randzeitbetreuung". Das erklärte Kita-Leiterin Hannelore Utrecht-Bauer. Bis zum Jahresende werde Betreuung außerhalb der Regelzeiten und damit von 6.30 bis 7 Uhr und von 16.30 bis 18.30 Uhr angeboten, auch um damit auf besondere Bedürfnisse einzugehen. Nun ging es um eine Art Zwischenbericht. Auf Nachfrage aus dem Gremium war zu erfahren, dass jeweils zwei Kinder das Angebot am Morgen und am Abend nutzen.
Es sei wohl noch zu wenig bekannt, waren sich der Bürgermeister und die Kita-Leiterin einig. Auch aus Kostengründen könnte man an eine Einbeziehung der Betreuung für Grundschulkinder denken. Eine endgültige Bilanz soll zum Jahresende gezogen werden.
Den geänderten Bedürfnissen an Bestattungsformen möchte auch die Gemeinde Oberhaid Rechnung tragen. Deswegen hatte das Gremium Kreisfachberaterin Claudia Kühnel vomLandratsamt zu Gast. Detailliert ging sie auf die Veränderung in der Bestattungskultur an sich ein.
Urnenbestattungen nehmen zu
Demnach würden nun verstärkt Urnenbestattungen nachgefragt. Anhand von Fotos zeigte sich diverse Möglichkeiten mit den jeweiligen Vor- und Nachteilen auf. Im Anschluss stellte drei Gestaltungsvarianten im Umfeld des Leichenhauses im Oberhaider Friedhof vor.
Weil im Zuge der Aussprache immer wieder auch die zunehmenden grauen Flächen (nicht mehr belegte Grabstellen) als Problem angesprochen wurden, schlug sie vor, sich diesem Aspekt bei einem neuerlichen Ortstermin zu widmen.
Der Gemeindeteil Staffelbach entsorgt sein Abwasser in der Kläranlage der Nachbargemeinde Viereth-Trunstadt. Die Anlage wurde ertüchtigt, wofür Kosten von knapp 370 000 Euro angefallen sind. Die werden aufgeschlüsselt nach Einwohnergleichwerten verteilt. Auf die Gemeinde Oberhaid entfallen dabei inklusive des Pumpwerks, das nur für Staffelbach gebraucht wird, gut 72 000 Euro an. Nachdem die Fleischfabrik und der Bischberger Gemeindeteil Tütschengereuth nicht mehr an der Kläranlage Viereth-Trunstadt "hängen", müssen die Verbliebenen prozentual eine höheren Anteil zahlen als bei früheren Maßnahmen, wurde bedauert.