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Energiebilder geben ihm Kraft


Autor: Rainer Glissnik

Zeyern, Mittwoch, 07. Dezember 2016

Erwin Böhm zeigt seine Werke in der "Ergotherapie Frankenwald" in Zeyern. Durch seine Parkinson-Erkrankung kam er zur Ruhe. Das hat seine Sichtweise verändert.
Der Steinwiesener Erwin Böhm zeigt seine Bilder in den Räumen der "Ergotherapie Frankenwald" in Zeyern. Nach seiner Parkinson-Erkrankung begann er, sich künstlerisch auszudrücken. Zu sehen sind, von links, Erwin Böhm und seine Frau Helga, als 4. von links Ergotherapeut Hubertus Fahle und der Therapeut des Künstlers Thorsten Hechtfischer.   Foto: Rainer Glissnik


Der in Nürnberg aufgewachsene und heutige Steinwiesener Erwin Böhm zeigt in den Räumen der Ergotherapie Frankenwald in Zeyern etliche seiner Bilder. Vor allem seine "Energiebilder" fallen ins Auge, aber auch die zahlreichen anderen Werke.
Vor acht Jahren begann er mit der Gestaltung kleiner Karten, sich künstlerisch auszudrücken. Dies war der Grundstein für seine Leidenschaft im Umgang mit Ölfarben. "Hier können die Farben noch am Bild untereinander vermischt werden", erklärte er seine Begeisterung für diese Farben. "Ich kann noch einige Zeit etwas verändern."
Irgendwann habe er mit den Energiebildern begonnen. Oft habe er ein Bild angefangen und dann erst am nächsten Tag weiter bearbeitet. Den Namen habe er nicht selbst gegeben. Er hatte einige gemalt und die Möglichkeit bekommen, sie in einem Goldankaufladen auszustellen. Dieser entwickelte sich zu einem Treffpunkt mit einer gemütlichen Atmosphäre. Diese Bilder haben sich einfach entwickelt.
Zeit zum Malen hat er, weil er vor mehr als 20 Jahren an Parkinson erkrankte. "Diese Krankheit hat mich zur Ruhe gebracht", erklärt er. In kürzester Zeit wurde er gezwungen, sein enormes berufliches Engagement erheblich herunterzufahren. In der Helgoländer Parkinsonklinik hatte er viel Zeit zum Nachdenken.


Sichtweise verändert

Dort veränderte sich viel in ihm. Er blickte auf sich. "Ich bin mittlerweile ganz froh, dass ich krank geworden bin", erklärt Erwin Böhm. Seine gesamte Sichtweise habe sich verändert. Jetzt schaute er auf sich. "Das hat mir dazu verholfen, wieder frei zu leben." Ein Produkt seiner Freiheit seien die Bilder.
Er male viel, sei in der Natur mit der Kettensäge unterwegs. Dann bearbeite er Hölzer. Aus Baumstümpfen macht er Trommeln. "Solche Fähigkeiten stecken in vielen Menschen", ruft er dazu auf, sich auszuprobieren. Vielen fehle allein die Zeit. "Das kann jeder, wenn er es nur angeht."
Voraussetzung für die Bilder sei immer sein jeweiliges inneres Empfinden. Nichts dürfe erzwungen werden. Dies sei Voraussetzung für alle Bilder. "Ich male, wenn mir danach ist."


Er fühlt sich zu Hause

Geboren und aufgewachsen ist Erwin Böhm in Nürnberg. Mit seiner Frau Helga zog er in ein altes Bauernhaus in die Gegend von Neumarkt in der Oberpfalz. Vor einigen Jahren zogen beide in das Elternhaus der Ehefrau nach Steinwiesen. "Ich hätte dies schon 30 Jahre früher machen sollen", betont Erwin Böhm. Hier fühle er sich ganz zu Hause. "Das sind ganz andere Leut'", meint er. Die Menschen hier seien offener, herzlicher und ehrlicher. Dies seien seine persönlichen Erfahrungen.