Ende einer Pädagogen-Ära
Autor: Maria Löffler
Pressig, Donnerstag, 23. Juli 2020
An der Grund- und Mittelschule Pressig wurden Rektor Reinhard Horn und sein langjähriger Lehrerkollege Wolfgang Köhn in den Ruhestand verabschiedet.
"Nehmt Abschied, Brüder..." Es waren herzzerreißende Momente voller Wehmut, Trauer, aber auch voller Hoffnung und Zuversicht. Zwei Vollblutpädagogen sitzen in der ersten Reihe der Pressiger Grund- und Mittelschule mit der Gewissheit, dass eine Ära nun zu Ende geht. Rektor Reinhard Horn geht gemeinsam mit seinem langjährigen Kollegen Wolfgang Köhn in Pension.
Der Ruhestand wird wahrscheinlich für Wolfgang Köhn, der vor über 40 Jahren seine Lehrerkarriere begann, eher zum Unruhestand. Hier wird aus dem Pensionär wohl eher ein "Reservist," denn er freut sich jetzt schon, an seiner "alten Schule" ab und zu auszuhelfen. Daran denkt Reinhard Horn wohl eher nicht, denn der hat ganz andere Pläne. Durch die Welt reisen, Städtetouren machen und vor allem die Zeit mit seiner Frau und seinen Kindern genießen, das ist es, was bei ihm auf der Agenda steht.
Ein "Exodus"
Die Feierstunde mit zahlreichen Ehrengästen schuf einen würdigen Rahmen, um nicht nur Horn und Köhn zu verabschieden, sondern auch zahlreiche andere Lehrkräfte. Konrektor Thomas Müller sprach in seiner Rede von einem regelrechten "Exodus", der an dieser Schule keine Seltenheit sei. Neun Lehrkräfte werden im neuen Schuljahr nicht mehr hier unterrichten.
Müller lobte das große Engagement seiner langjährigen Weggefährten Horn und Köhn. Reinhard Horn beschrieb er als den ruhenden Fels in der Brandung und bescheinigte ihm "Managerqualitäten". Horn, der seit 32 Jahren an der Schule unterrichtet hatte und seit 2013 ihr Rektor war, habe mit seinem fundierten Fachwissen glänzen können. "Das hat sich vor allem im ,gehobenen Deutschunterricht' ausgezahlt."
"In unseren Herzen bleibst du da." Diese Überzeugung schenkten dem scheidenden Rektor die verbliebenen Lehrkräfte, die sich, sichtlich gerührt, anschließend von ihm verabschiedeten.
Landrat Klaus Löffler sprach von Zeiten der Verantwortung und von Zeiten, in denen es Entscheidungen zu treffen gelte. Und die könne man sich nicht immer ganz einfach machen. "Aber bei all dem stehen uns die, die uns am meisten am Herzen liegen, im Vordergrund, nämlich die Kinder und Jugendlichen." Persönliche Herausforderungen in allen Bereichen seien es, die manchmal auch Herzblut erforderten. Er lobte vor allem das herausragende, persönliche Engagement von Reinhard Horn.