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Elsendorfer pilgern nach Dettelbach


Autor: Evi Seeger

Elsendorf, Montag, 19. Sept. 2016

"Diesmal war's eine echte Buße", sagt Marga Durmann, die zusammen mit Ewald Weidt als Wallfahrtsführer die Fußpilger nach Dettelbach begleitete. Kein Wunder...
Pater Richard (Mitte) empfing die Elsendorfer Pilger. Foto: privat


"Diesmal war's eine echte Buße", sagt Marga Durmann, die zusammen mit Ewald Weidt als Wallfahrtsführer die Fußpilger nach Dettelbach begleitete. Kein Wunder, denn es war noch hochsommerlich heiß, als vor gut einer Woche die 52 Wallfahrer von Elsendorf aus durch die unterfränkische Flur auf Schotterwegen und Asphaltstraßen in Richtung des berühmten Gnadenorts zogen. Dennoch sind alle angekommen.
Als die Fußgruppe am Samstag aufbrach, war es noch ganz anders: In der Nacht um 2.30 Uhr herrschten angenehm kühle Temperaturen. Dabei waren auch zwei Begleitfahrzeuge, die voraus und hinterher fuhren, um die Fußgruppe abzusichern. Auch acht Musiker der Elsendorfer Blaskapelle hatten sich mit auf den Weg gemacht. Immer wieder stimmten sie die alten Wallfahrtslieder an, insbesondere wenn sie der Weg durch Ortschaften führte. Vorbeter Heinrich Durmann sorgte dafür, dass sich die Pilger auch spirituell auf den Weg machten.
Im Wiesentheider Pfarrheim wurde um 9 Uhr das Frühstück eingenommen. Die Brötchen wurden direkt aus Elsendorf angeliefert. So gestärkt machten sich die Pilger auf den zweiten Teil der 48 Kilometer langen Strecke. Gegen 14 Uhr waren sie am Ziel: An der Pforte der Wallfahrtskirche im Sand, die der schmerzhaften Muttergottes geweiht ist, wurden die erschöpften, aber glücklichen Pilger von Pater Richard empfangen. Wie es die Tradition verlangt, zogen sie als erstes drei Mal um den Altar mit dem als wundertätig verehrten Gnadenbild.


Verstärkung kommt mit dem Bus

Der Imbiss bei den Patres im nahen Kloster schmeckte dann besonders gut. Um 18.30 Uhr hielt Pater Richard für die Gruppe aus dem Ebrachgrund den Wallfahrergottesdienst. Nach Abendessen und einem Schoppen aus den Dettelbacher Weinbergen konnten die oberfränkischen Pilger sicher gut schlafen. Erst um 10.30 Uhr war am Sonntag Wallfahrergottesdienst. Dazu waren noch etliche Elsendorfer mit dem Bus gekommen. Die Heimreise am Sonntagnachmittag wurde nach einer kurzen Andacht gemeinsam mit dem Bus angetreten.
Verbürgt ist die Elsendorfer Wallfahrt nach Dettelbach seit dem Jahr 1639. Mit Bussen fuhr man zwar in der Neuzeit noch alljährlich zum unterfränkischen Gnadenort, die Fußwallwahrt war jedoch lange Zeit eingeschlafen. Erst zum 350. Jubiläum wurde sie durch den damaligen Pfarrer Rupprecht zu neuem Leben erweckt. In diesem Jahr war es das 27. Mal in Folge, dass sich eine Gruppe zu Fuß auf den Weg machte. Dieses Mal sogar neu eingekleidet: Georg Murk hatte für alle Pilger T-Shirts gespendet. Evi Seeger