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Eiserne Hochzeit: Von der Liebe auf den ersten, beziehungsweise zweiten Blick


Autor: Redaktion

Haßfurt, Montag, 26. Dezember 2016

Judith Wagenhäuser "Es war Liebe auf den ersten Blick", sagt Wilhelm. "Es war Liebe auf den zweiten Blick", verbessert Hedwig. Egal ob auf den ersten oder z...
Hedwig und Wilhelm Voit: seit 65 Jahren verheiratet. Foto: Judith Wagenhäuser


Judith Wagenhäuser

"Es war Liebe auf den ersten Blick", sagt Wilhelm. "Es war Liebe auf den zweiten Blick", verbessert Hedwig. Egal ob auf den ersten oder zweiten Blick, dass die Eheleute Voit am Montag, 26. Dezember, Eiserne Hochzeit gefeiert haben und damit 65 Jahre verheiratet sind, spricht für ihre Liebe.
Kennengelernt haben sich die beiden mittlerweile 88 Jahre alten Eheleute Voit mit 23 Jahren in der Hassfurter Mantels-Wirtschaft, dem heutigen Neumann. Hedwig war dort, um als Dienstmädchen Geld zu verdienen und Wilhelm, um mit Freunden Karten zu spielen. Obwohl die gebürtige Burgpreppracherin unter der Woche im Haus neben der Wirtschaft in der Brückenstraße gewohnt hat, begann ihre Geschichte mit Wilhelms Frage "Darf ich dich nach Hause bringen?"


Mit dem Fahrrad zur Liebsten

Vier Jahre hat es von da an bis zur Hochzeit von Hedwig Schuller und Wilhelm Voit gedauert. "Man muss sich ja erstmal beschnuppern", da sind sich die Beiden einig. Aus diesem Grund hat der gebürtige Haßfurter Hedwig oft mit dem Fahrrad in Burgpreppach besucht. 1949 haben sich die Verliebten dann in Burgpreppach standesamtlich und in Hofheim kirchlich das Ja-Wort gegeben.
Mittlerweile freuen sie sich nicht nur über ihre Söhne Thomas (62 Jahre) und Werner (57 Jahre), sondern auch über ihren Enkel Rainer und die zwei Urenkel Zoe und Luk. "Wenn wir mehr Zeit gehabt und nicht so viel hätten arbeiten müssen, hätten wir mehr Kinder", sagt Wilhelm Voit und lacht. Bei den Voits kommen dennoch oft vier Generationen zusammen und das freut die Eheleute. Sohn Thomas und seine Frau Monika kümmern sich gerne um Hedwig und Wilhelm.
Der 88-Jährige ist ein echter Tausendsassa: Nach seiner Lehre und Arbeit als Korbflechter hat er als Bauarbeiter, im Brauhaus und schließlich auch bei der Stadt im E-Werk gearbeitet. Hedwig hat nach ihrem Job als Dienstmädchen auch immer wieder gearbeitet, aber sich natürlich vor allem zu Hause um die Kinder gekümmert. Zusammen sind beide viel durch Deutschland und Europa gereist. "Wilhelm hat nicht geraucht und ist nicht viel ausgegangen, für das Geld sind wir in den Urlaub gefahren", erzählt Hedwig. Zusammen waren sie auch im Angel- und Wanderverein und haben viel Zeit in der ruhigen Natur und fern von Stress verbracht.


Feuerwehr und Heimatgedichte

Wilhelm war darüber hinaus bei der Feuerwehr und Hedwig hat Heimatgedichte über die schönen Fachwerkhäuser der Haßfurter Innenstadt und die Natur drumherum verfasst. Ihre Heimatliebe und ihr Humor verbindet die beiden schon seit 65 Jahren. Zur Gratulation an ihrem besonderen Jubeltag der Eisernen Hochzeit waren Haßfurts Bürgermeister Günther Werner und stellvertretender Landrat Michael Ziegler gekommen.