Druckartikel: Einsicht in die Unterlagen gewünscht

Einsicht in die Unterlagen gewünscht


Autor: Pauline Lindner

Kirchehrenbach, Dienstag, 05. Juli 2016

Neben dem geplanten Bau eines Supermarktes und der damit verbundenen Kritik beschäftigten sich die Gemeinderäte mit den Urnengräbern von Kirchehrenbach und beschlossen, kommunal noch stärker zusammenzuarbeiten.
So liegt der Ortsausgang von Weilersbach vom obersten Geschoss des Verwaltungsgebäudes aus im Kirchehrenbacher Blickfeld. Zwischen den Büschen nach dem letzten Wohnhaus soll der neue Supermarkt gebaut werden. Foto: Pauline Lindner


Pauline Lindner

Für das neue Baugebiet am Ortsausgang nach Pretzfeld behandelt der Gemeiderat die Stellungnahmen der Träger öffentlicher Belange aus der ersten Auslegung. Bei den Hinweisen zum Abwasser regte Siegfried Adami (SPD) ein Trennsystem an.
Das soll im Bebauungsplanverfahren geprüft werden. Es bestehen aber schon jetzt Bedenken, da das Wasser unter dem Bahnkörper der Wiesent zugeführt werden müsste.
Durch das Wasserwirtschaftsamt wurde ausdrücklich festgestellt, dass das neue Baugebiet nicht im Überschwemmungsbereich oder in einem wassersensiblen Gebiet liegt. Auch der Abstand zu den angrenzenden geschützten Naturräumen sei ausreichend.


Kritik der Räte

Für einen Schrecken sorgte im ersten Moment die Stellungnahme des Mobilfunkbetreibers Telefonica.Es laufe über das Gelände eine Richtfunkverbindung. Um sie sei nach allen Seiten - auch zum Boden hin - 20 bis 30 Meter Abstand zu halten. Das ergibt für die dortige Lage eine mögliche Bauwerkshöhe von 33 Metern. Für das Gebäude sei nach dem Stand des Bebauungsplans eine solche Höhe keineswegs vorgesehen.
Als Antwort auf die gemeindliche Stellungnahme zum Weilersbacher Bauvorhaben eines Supermarktes legt der Ort dem Kirchehrenbacher Rat eine Abschrift der eingearbeiteten Anregungen und Bedenken vor. "Der Kirchehrenbacher Punkt ist im neuen B-Plan eingearbeitet. Eine sachliche Begründung ist damit erreicht", wollte Bürgermeisterin Anja Gebhardt den Tagesordnungspunkt schon abschließen, da regte sich Kritik aus den Ratsreihen. Adamai monierte, dass an dem ganzen Vorhaben nur der geänderte Landesentwicklungsplan von 2013 Schuld sei.


Stellungnahme wird kommen

Zudem sei das Gutachten zur Kaufkraftabwanderung, mit dem der Weilersbacher Bedarf begründet worden sei, von niemandem eingesehen worden. Dies sollte die Gemeinde fordern, ehe sie nun ihre Stellungnahme in der zweiten Auslegung abgibt. "Und die Regierung soll angefragt werden, ob sie nicht einen neutralen Gutachter einschaltet." Hier bremste Gebhardt, denn sie befürchtete, dass Kirchehrenbach die Kosten tragen müsse. Zudem habe, so Kerstin Nestrojil (CSU), die Regierung bereits eine Stellungnahme abgegeben. Auch Elke Albert (FW) fand: "Es ist unverständlich, warum wir das Cima-Gutachten nicht einsehen dürfen." Gebhardt betonte, dass niemand Einsicht gefordert habe. Man werde die Anfrage um Einsicht mit der Stellungnahme verbinden, versicherte sie.