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"Einsatz im Ausland ist Taktgeber"


Autor: Helmut Will

Ebern, Montag, 20. Mai 2019

Danach gefragt, ob Soldaten seines Bataillons schon im Auslandseinsatz waren, antwortete Kommandeur Matthias Weber: "Das Aufklärungsbataillon 13 in Gotha entstand erst nach der Wiedervereinigung und w...
Oberstleutnant Matthias Weber aus Gotha Foto: Helmut Will


Danach gefragt, ob Soldaten seines Bataillons schon im Auslandseinsatz waren, antwortete Kommandeur Matthias Weber: "Das Aufklärungsbataillon 13 in Gotha entstand erst nach der Wiedervereinigung und war wenige Jahre nach seiner Gründung von Anfang an auf den ersten Balkaneinsätzen gewesen, in Bosnien, im Kosovo. Auch in Afghanistan und Mali war das Bataillon im Einsatz und ist gegenwärtig an der Ostflanke der Nato in Litauen. Wir waren überall mit dabei, von Bosnien bis zum heutigen Tag." Und was ist das gefährlichste Einsatzgebiet? Weber: "Afghanistan. Ich denke schon, dass das der Auslandseinsatz mit allen Auswirkungen im Guten wie im Bösen war, der zumindest meine Generation geprägt hat, und der dem am nächsten gekommen ist, was man so unter Krieg versteht."

Berufswahl genau überlegen

Nach den Worten des Kommandeurs kamen auch Soldaten aus Gotha bei Auslandseinsätzen ums Leben. "Aber im engeren Sinn keine Gefallenen infolge von Gefechten", sagt der Offizier. Wer sich heute freiwillig zur Bundeswehr melde, müsse damit rechnen, auch in den Auslandseinsatz zu gehen. "Es gibt keine Entscheidungsgewalt der Soldaten, wenn es um das Thema Auslandseinsatz geht, bis auf wenige Ausnahmen. Die Soldaten aller Waffengattungen müssen wissen, dass der Einsatz der Taktgeber ist. Wer von Haus aus schon damit hadert, dem empfehle ich seine Berufswahl zu überdenken. In der Regel dauern die Einsätze im Ausland zwischen vier und sechs Monaten, für mein Bataillon sind es in der Regel sechs Monate. hw