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Einsätze am laufenden Band


Autor: Redaktion

Heroldsbach, Donnerstag, 01. August 2019

Für die Jugendfeuerwehrler der Feuerwehr Heroldsbach/Thurn war es wieder soweit: Der alljährliche Berufsfeuerwehrtag stand auf dem Programm. Insgesamt 13 Mädels und Jungs waren um 8 Uhr morgens startk...
Alle Hände voll zu tun hatten die Jugendfeuerwehrler beim Berufsfeuerwehrtag. Foto: Feuerwehr Heroldsbach/Thurn


Für die Jugendfeuerwehrler der Feuerwehr Heroldsbach/Thurn war es wieder soweit: Der alljährliche Berufsfeuerwehrtag stand auf dem Programm. Insgesamt 13 Mädels und Jungs waren um 8 Uhr morgens startklar am Gerätehaus.

Nach einer kurzen Begrüßung durch die Jugendwarte begann der Berufsfeuerwehrtag mit dem Aufstellen und Beziehen der Feldbetten für die Nacht. Zeitgleich bereitete das Organisationsteam schon den ersten Einsatz des Tages vor: Brand einer Gartenhütte mit vermisster Person. Der Rauch war in diesem Fall natürlich mithilfe einer Mischung aus Rauchpatrone und einer Nebelmaschine simuliert. Die vermisste Person wurde von einer Dummypuppe "gespielt".

Auch der zweite Einsatz des Tages hatte es in sich: Verkehrsunfall mit einer schwer verletzten Person. Um einen möglichst realitätsnahen Einsatz zu simulieren, kam diesmal Kunstblut zum Einsatz, und ein Mitglied des Orgateams mimte den unter Schock stehenden Unfallverursacher, der panisch, verzweifelt und hektisch im Einsatzgeschehen umherlief.

Während des dritten Einsatzes konnten sich die Jugendlichen etwas ausruhen, denn ein gemeldeter "Baum auf Fahrbahn" stellte sich als Fehlalarm heraus. Währenddessen wurde am Gerätehaus schon einmal das Mittagessen vorbereitet: Steaks, Bauch und Bratwürste vom Grill.

Die Rauchpatronen und die Nebelmaschine kamen an diesem Tag noch mehrmals zum Einsatz. Zum einen wurde ein Garagenbrand in Thurn und ein Kellerbrand im Gerätehaus der Nachbarwehr Poppendorf mit jeweils mehren vermissten Personen von der Leitstelle gemeldet. Die Alarmierung erfolgte in diesem Jahr zum ersten Mal mit der App "Apager", mit der die Feuerwehr auch zu realen Einsätzen alarmiert wird. Es ist allerdings auch möglich, Alarmierungen an eine bestimmte Auswahl an Personen, in diesem Fall die Jugendlichen, zu senden. Gefunkt wird natürlich nicht mit der echten Leitstelle in Bamberg. Die Berufsfeuerwehrtag-Leitstelle funkt über den lokalen Funk.

Auch die Dummypuppe mit stattlichen 70 Kilogramm Gewicht kam an diesem Tag mehrmals zum Einsatz und brachte die Mädels und Jungs stark ins Schwitzen. Bei einem Einsatz war diese unter einer Gitterbox eingeklemmt und musste mittels Hebekissen befreit werden, und beim letzten Einsatz stellte sie eine in einem Wald verunglückte Person dar.

Die Jugendlichen wurden deshalb zu einem Einsatz mit dem Stichwort "Tragehilfe Rettungsdienst" alarmiert. Sie mussten die Person finden und anschließend gut 300 Meter auf einer Trage durch den Wald zum vermeintlichen Rettungswagen transportieren.

Einer der lustigeren Einsätze des Tages wurde mit dem Stichwort "Lama auf Dach" alarmiert. Ein Plüsch-Lama steckte auf dem Dach eines Industriegebäudes in der Hub fest und kam von alleine nicht mehr herunter. Mittels einer Steckleiter wurde das pinkfarbene Lama dann von den Jugendlichen gerettet und konnte dem Besitzer zurückgegeben werden.

Nach dem Abendessen wurde eine brennende Gartenhütte gemeldet. Diesmal allerdings nicht mit Rauchpatronen und Nebelmaschine, sondern mit echtem Feuer. Auf einer freien Fläche arrangierte das Organisationsteam mehrere Holzpaletten zu einem hüttenähnlichen Aufbau, der mit Stroh gefüllt war, und zündeten diesen an.

Da auch First-Responder-Einsätze bei der Feuerwehr vorkommen, wurden die Jugendlichen am Abend zu einer laufenden Reanimation gerufen. An einer speziellen Übungspuppe musste etwa 20 Minuten lang eine Herzdruck-Massage durchgeführt und ebenfalls der Übungsdefibrillator angewendet werden.

Der letzte Einsatz des Tages fand gegen 4.45 Uhr in der Frühe statt. Eine Ölspur musste in der Brunnenstraße beseitigt werden. Auch hier wurde natürlich kein echtes Motorenöl verwendet, sondern eine Mischung aus Kakaopulver und Wasser. Das Ölbindemittel ist ebenfalls nicht echt. Hier werden Sägespäne verwendet, die auf die Kakao-Wasser-Mischung gestreut, anschließend aufgekehrt und in Fässer gefüllt werden, damit diese entsprechend entsorgt werden können und nicht die Umwelt verschmutzen. red