Einnahmenfluss ist am Versiegen
Autor: Evi Seeger
Pommersfelden, Dienstag, 21. April 2020
Die Kommunen machen Kassensturz. Was sie sehen, lässt die meisten Kämmerer zum Rotstift greifen.
Das Corona-Virus hat jetzt auch die Kommunen erwischt. Die meisten Gemeinden erwarten durch die Corona-Krise wesentlich geringere Steuereinnahmen. Kein Wunder auch, denn alle "nicht systemrelevanten" Geschäfte sind seit Wochen schon geschlossen. Nicht zu vergessen die Gastronomiebetriebe und die vielen Keller, die in der Region zum Einkehren und zur Geselligkeit einladen. Auch sie werden wahrscheinlich in dieser Saison geschlossen bleiben.
Für Geschäftsleiter und Kämmerer der Gemeinden ist der Haushalt in diesem Jahr wie der Blick in eine Glaskugel. Was an Gewerbesteuer kommt, ist daher derzeit kaum zu ergründen.
Auch bei der künftigen Einkommensteuer ist die Unsicherheit groß. Denn die Beteiligung der Gemeinden basiert auf den Einkommen ihrer Bürger. Das bedeutet, dass bei großen Verdiensteinschnitten auch die Einnahmen der Kommunen geringer ausfallen werden.
Für Wolfgang Mößlein, den Geschäftsleiter der Gemeinde Adelsdorf, sind das spannende Fragen. Dabei ist er guter Hoffnung, dass die Krise Adelsdorf weniger treffen wird als andere Gemeinden. "Unsere Unternehmensstrukturen liegen vor allem im Lebensmittelbereich", sagt Mößlein. Die Gewerbesteuer sollte damit nicht sehr stark einbrechen. "Vielleicht ein Drittel weniger", räumt er ein.
Adelsdorf werde jedenfalls "keine Vollbremsung hinlegen", wenn es um die Investitionsmaßnahmen geht. Die Schlüsselvorhaben, die Kindergartenneubauten, würden nicht gestoppt.
Aus Sicht der Verwaltung stehen auch ausreichend finanzielle Reserven zur Verfügung. Dennoch werde man jetzt beraten, wo bei den Investitionen etwas einzusparen sei. Wolfgang Mößlein ist jedoch optimistisch: "Es gibt auch ein Leben nach Corona. Darauf plane ich jetzt hin!"
Voll erwischt
Im Gewerbepark Gremsdorf an der B 470 fiel der Verkauf in fast allen Ladengeschäften der Krise zum Opfer. Ausnahmen bildeten die Bäckerei und das Schokoladengeschäft, die weiterhin öffnen durften. Das schlägt sich natürlich im Haushaltsplan der Gemeinde nieder.