Druckartikel: Einheit fiel nicht vom Himmel

Einheit fiel nicht vom Himmel


Autor: Andreas Welz

Kloster Banz, Montag, 03. Oktober 2016

Die Landkreis-CSU erinnerte am 3. Oktober in Kloster Banz an die Zeit der Wiedervereinigung. Dass Deutschland einst geteilt war, dürfe nicht vergessen werden. Bewahren und Gestalten seien keine Widersprüche.
Am Gedenkstein für Franz Josef Strauß gedachte die CSU der deutschen Wiedervereinigung (von links); JU-Kreisvorsitzender Holger Then, FU-Kreisvorsitzende Julia Spörlein, MdB Emmi Zeulner, CSU-Kreisvorsitzender Christian Meißner, MdEP Monika Hohlmeier, CSU-Kreisgeschäftsführerin Edith Güthlein, MdL Jürgen Baumgärtner und der Leiter des Bildungszentrums Kloster Banz, Michael Möslein.  Foto: Andreas Welz


Den Tag der Deutschen Einheit beging am Montag der CSU-Kreisverband am Franz-Josef-Strauß-Gedenkstein in Kloster Banz. "Wir sollen uns daran erinnern, dass Deutschland geteilt war und die Teilung friedlich aufgehoben wurde", sagte der Kreisvorsitzende, Landrat Christian Meißner.
Im Landkreis Lichtenfels, fuhr er fort, gebe es in diesem Jahr neben der Rückschau auf die Einheit im November 1989 und Oktober 1990 viel zu feiern. Er nannte unter anderem den Baufortschritt des neuen Klinikums, der finanziell und zeitlich wie geplant ablaufe.


Bald Planfeststellung B 173 neu

Ein weiterer Meilenstein sei der Beitritt des Kreises zum Verkehrsverbund Großraum Nürnberg (VGN). Bei der Realisierung der Bundesstraße 173 neu gehe es voran, so Meißner. Mit der Planfeststellung der Südtrasse im Bereich Hochstadt sei noch in diesem Jahr zu rechnen. Den Befürwortern der Bahntrasse machte er dagegen wenig Hoffnung.
Als politischen Erfolg wertete Meißner den Einsatz der Bundestagsabgeordneten Emmi Zeulner. Sie habe es erreicht, dass die Nord-Süd-Stromtrassen nicht durch den Gottesgarten am Obermain führen.
Landtagsabgeordneter Jürgen Baumgärtner zog nach 26 Jahren deutscher Teilung Bilanz: "In der Summe ist die Deutsche Einheit gelungen". Allerdings gebe es noch Nachbesserungsbedarf. Die Aufhebung der Teilung Deutschlands sei das weltweit größte Friedensprojekt, unterstrich Baumgärtner.
Die Deutsche Einheit sei kein nach rückwärts deutender Begriff, so die Bundestagsabgeordnete Emmi Zeulner. Die Mission der CSU für Einigkeit und Recht und Freiheit sei nicht erloschen. All das falle nicht wie selbstverständlich vom Himmel. "Die heutige Situation zeigt, dass Spaltungen möglich und im Gange sind", sagte sie.


CSU wirkte an Einheit mit

Da es dazu auch konservativer Impulse bedürfe, sei dies Aufgabe der CSU. Die Partei müsse auch in der Zukunft zeigen, dass Bewahrung durch Gestaltung alles andere als ein Widerspruch ist.
Die Deutsche Einheit sei ein Werk der CSU in besonderem Maße, sagte Emmi Zeulner und erinnerte an Franz Josef Strauß. Beim Verwirklichen der Einheit sei dem Freistaat eine besondere Bedeutung zugekommen, bot sich doch bis zur Wiedervereinigung den bayerischen Bürgern in Zonenrandnähe zu Thüringen und Sachsen der unverstellte Blick auf Zäune und Wachposten.


Fehler in der Politik der Kanzlerin

Hauptrednerin war die Europa-Abgeordnete Monika Hohlmeier. Sie beleuchtete die Schicksale von Flüchtlingen anhand von Beispielen.
Sie sprach von Menschenhandel und Mädchen, die verkauft werden. In der Flüchtlingspolitik der Bundeskanzlerin entdeckte sie Fehler: "Mein Vater wäre mit Angela Merkel ganz fürchterlich zusammengerückt", sagte die Tochter von Franz Josef Strauß. Man hätte gewusst, dass bei offenen Grenzen Terroristen und Schwerverbrecher mit dem unkontrollierten Migrantenstrom nach Deutschland kommen.


Kriminalität und Terrorgefahr

Derzeit bedrohe die organisierte Kriminalität Europa, die nicht durch Zäune aufzuhalten sei, sagte die Abgeordnete. Ebenso gefährlich sei die terroristische Gefahr. Sie schätzte, dass etwa 250 000 Menschen aktiv seien, darunter viele Kinder.