Eine Vision für Scheßlitz
Autor: Udo Billen
Scheßlitz, Montag, 19. August 2019
Die Planungsbüros präsentierten ihre Vorstellungen von der Zukunft der Kommune dem Gremium.
Isek - das ist nicht irgendeine Flickschusterei an einzelnen notwendigen Maßnahmen als Reaktion auf einen Istzustand; auch kein Hin- und Herspringen bei einzelnen Aufgaben zur Abarbeitung eines großen Sanierungsstaus. Isek - das ist auch mehr als das Kirchenumfeld von St. Kilian in Scheßlitz. Isek - das ist eine große Vision für Scheßlitz. Ein Blick in die Zukunft, für das die integrierte städtebauliche Entwicklung Mittel zur Verfügung stellt.
Wie sich in der letzten Stadtratssitzung in Scheßlitz zeigte, war es eine weise Entscheidung vor rund zwei Jahren, diesen Weg zu gehen. Hilfestellung boten der Lenkungsgruppe dabei die beiden Planungsbüros Wittmann, Valier und Partner aus Bamberg sowie Planwerk aus Nürnberg. Entstanden ist in den letzten beiden Jahren, in denen man zusammen mit der Lenkungsgruppe arbeitete, eine ganze Reihe von Ideen, "Hotspots", wie es Erster Bürgermeister Roland Kauper (CSU) in seiner Einleitung zu der Präsentation formulierte.
Erstmals gab es einen Rundumblick in vier Themenbereichen darüber, was ist und wie es in Zukunft in der Stadt sein könnte. Dabei zeigten die Referenten zugleich auf, wo dringender Handlungsbedarf besteht und sparten auch nicht mit Kritik an so mancher Stelle.
Der erste Themenbereich dreht sich dabei um das Ortsbild und die Innenentwicklung. Neben dem bereits Umfeld von St. Kilian soll auch das Umfeld des Marienbrunnens in Verbindung mit dem alten Rathaus nicht nur eine optische, sondern auch funktionelle Aufwertung erfahren. Nicht nur, dass der Platz künftig schöner aussehen soll, mit Grünflächen und Bereichen, wo man sich gerne aufhält. Angedacht ist z.B. auch, die Mauer zurückzubauen, die Flächen zu vereinen und als Marktplatz zu gestalten.
Alte Fußwege neu entdecken
Eine Vorstellung davon vermittelte in der Präsentation die Ansicht des Platzes auf einer alten Postkarte von 1792. Sie zeigte, dass so etwas geht und auch bereits einmal an gleicher Stelle existiert hat - heute auch durchaus denkbar mit der Etablierung eines Wochenmarktes.
Dabei versteht sich fast von selbst, dass das ohne Wegfall bestehender Parkplätze nicht geht. Aber Parkmöglichkeiten gibt es genügend in Scheßlitz, wie vom Büro Planwerk eruiert wurde. Man muss nur wissen, wo die sind. Eine durchdachte einheitliche Schilderplanung soll das leisten. Sie soll den Besucher gleich vom Ortsrand aus empfangen und zu den Parkplätzen leiten.
Dazu komme auch die Wiederinstandsetzung mancher "verborgener" alter Fußwege und kleiner Stadtpforten, von denen Scheßlitz einige zu bieten hat und die zurzeit einen Dornröschenschlaf halten. Sie sollten reaktiviert werden, was zum Teil auch Grunderwerb durch die Stadt notwendig macht.