"Eine gute Erziehung sollte auch den Eltern etwas wert sein"
Autor: Günther Geiling
Haßfurt, Mittwoch, 19. Sept. 2018
"Die Kindertageseinrichtungen sind für mich ein Umschlagplatz und Treffpunkt für die Menschen." Dies betonte Domkapitular und Diözesan-Vorsitzender der Caritas Clemens Bieber beim "Werkstattgespräch K...
"Die Kindertageseinrichtungen sind für mich ein Umschlagplatz und Treffpunkt für die Menschen." Dies betonte Domkapitular und Diözesan-Vorsitzender der Caritas Clemens Bieber beim "Werkstattgespräch Kinderbildung und Kinderbetreuung" vor Erziehern und Ehrenamtlichen aus den Kindergärten im Landkreis.
Bieber ist Vorsitzender des Bundesverbandes Katholischer Tageseinrichtungen für Kinder. Eingeladen hatte MdL Steffen Vogel, der Berichterstatter der CSU-Fraktion im Bayerischen Landtag für Kinderbildung und -betreuung ist.
Die früheren Werkstattgespräche hätten laut Vogel bereits viele Verbesserungen erreicht. Hier nannte er unter anderem die Einführung der pädagogischen Qualitätsbegleiter (PQB). Bieber bestätigte, dass man in München Gehör gefunden habe und unterfränkische Anliegen einbringen konnte. Durch die Unterstützung der Politik könne man an der Landkindergartenregelung festhalten und kleine Einrichtungen mit nur einer Gruppe und weniger als 25 Kindern halten. Er stellte aber auch das Engagement der Kirche und der Diözese Würzburg heraus.
Investitionen in Qualität
Mit bis zu sieben Millionen Euro bezuschusse diese die Gemeinden im Jahr. Für Infrastruktur, Fachberatung und Serviceleistungen stelle man noch einmal drei Millionen Euro zur Verfügung. "Ohne diese Unterstützung der Diözese könnten wir unsere Vereine draußen vor Ort nicht steuern."
In diesem Zusammenhang sprach er sich gegen die Kostenfreiheit für die Kindergärten aus. Es sei besser, dieses Geld in die Qualität der Kindergärten zu stecken. Vogel dazu: "Eine gute Erziehung sollte auch den Eltern etwas wert sein." Der Bayerische Staat habe hier entsprechend mit Investitionsprogrammen reagiert. Die finanzielle Situation der Einrichtungen habe sich wesentlich gebessert.
Auch die Anliegen der Erzieher kamen nicht zu kurz. Die Leiterin eines Kindergartens: "Wir sind in einem schönen alten Haus untergebracht, aber irgendwann müssten auch einmal Elektrik und Heizung erneuert werden". Kindegartenleiterin Elisabeth Endres aus Maroldsweisach wies darauf hin, dass sich das Leben in einer Kindertagesstätte heute anders gestalte und man zusätzliche Räume brauche, wie einen Speisesaal zum Essen. Hier schaltete sich auch Landrat Wilhelm Schneider (CSU) ein und stimmte zu, dass der Raumbedarf angepasst werden müsse. Auch zur "Qualität" hatte eine andere Leiterin einen Vorschlag und forderte eine "Obergrenze" für Einrichtungen. Schließlich rede man ja gerne von "individuellen Konzepten". gg