Eine besondere "Rettungsgasse"
Autor: Bernhard Panzer
Herzogenaurach, Freitag, 30. August 2019
Auf der 8,6 Hektar großen Fläche im Herzogenauracher Norden wurden drei Straßen asphaltiert. Das musste innerhalb von zwei Tagen geschehen. Der Rettungsdienst verlangte besonderes Geschick der Planer.
Bernhard Panzer Fünf Jahre ist es her, dass im neuen Gewerbegebiet westlich der Bamberger Straße die ersten Vorbereitungen begannen. Ein Jahr später war die Erschließung bereits nahezu vollkommen abgeschlossen, die ersten Firmen konnten ansiedeln. Inzwischen ist viel geschehen, die 8,6 Hektar große Fläche ist zum größten Teil bebaut. Zeit also, die Straßen in einen sauberen Zustand zu bekommen.
Kein Fleckerlteppich
Das geschah nun in diesen Tagen. Man wollte damit bis ziemlich zum Ende warten, wie Zweite Bürgermeisterin Renate Schroff (SPD) beim Ortstermin am Freitag sagte. Denn sonst hätte es einen unschönen "Fleckerlteppich" mit vielen Abschlusskanten auf der Asphaltoberfläche gegeben. Mittlerweile aber ist ein Großteil der Grundstücke bebaut und die erforderlichen Hausanschlüsse sind verlegt.
Zwei Tage, der Donnerstag und Freitag, waren angesetzt, um die vier Zentimeter starke Deckschicht in den drei Straßen aufzubringen. Gestern machte die Werner-Heisenberg-Straße den Abschluss, heute soll am Vormittag der Verkehr wieder rollen können, sobald der Asphalt ausgetrocknet ist.
Ein unschönes Erlebnis
Insgesamt wurden 5600 Quadratmeter Asphaltbeton, 25 Wasserschieber und fünf Hydranten eingebaut. Außerdem wurden 18 Kanalschachtdeckel auf das neue Höhenniveau angehoben. So heißt es in einer Pressemitteilung aus dem Bauamt.
Freilich müssen solche finale Arbeiten, die eine Sperrung bedingen, mit den Betroffenen vorher besprochen werden. Daher habe es ausgiebige Informationen der angesiedelten Firmen gegeben, sagte Bauamtsleiterin Silke Stadter. Damit diese das auch rechtzeitig an ihre Kunden weitergeben konnten. Und am Freitag, als die Hauptzufahrt des Gewerbegebietes asphaltiert wurde, hat man noch eine Person eingesetzt, die die Zufahrt überwachte. Der Security-Mann wies dann auch Autos ab, deren Fahrer trotzdem einfahren wollten, vielleicht aus Unkenntnis oder einfach aus Uneinsichtigkeit. Einer hatte am Donnerstag bereits Ärger gemacht, sagte Johann Geinzer vom Bauamt. "Da mussten wir die Polizei holen". Der Mann sei derart in Rage geraten, dass er mit einer Baustellenbegrenzung um sich geworfen habe.
Freilich hält sich solches Fehlverhalten in Grenzen. Zumal die Verantwortlichen gar keine Zeit für derartige Eskapaden hatten, sondern ganz andere Probleme lösen mussten. Schließlich ist dort auch die Rettungswache untergebracht, deren Einsätze zu jeder Sekunde gewährleistet sein mussten. Also wurden an beiden Asphaltierungstagen zwei unterschiedliche Notwege eingerichtet. Am Freitag wurde über den, für die Passanten gesperrten, Gehweg ausgerückt.
Mit 150 Grad wurde der Asphalt angeliefert, auf thermoisolierten Fahrzeugen, wie der Tiefbauchef der Baufirma Rödl, Jürgen Pudler, sagte. Bis zu 120 Grad durfte das Gemisch aus Bitumen, Sand und Split "abkühlen", um verarbeitet werden zu können.