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Eine Begegnungsstätte für Jung und Alt


Autor: Veronika Schadeck

Teuschnitz, Donnerstag, 19. April 2018

4,5 Millionen Euro - aufgeteilt in Fördergelder und Eigenanteil - nimmt die Gemeinde Teuschnitz in die Hand, um dem Leerstand "Schwarzes Kreuz" wieder Leben einzuhauchen. Angedacht sind Zimmer zum Übernachten, ein Seminarraum sowie ein Informationszentrum.
Die Traditionsgaststätte "Schwarzes Kreuz" steht seit rund zehn Jahren leer. Foto: Veronika Schadeck


Veronika Schadeck

Noch in diesem Jahr soll es losgehen! Die ehemalige Traditionsgaststätte "Schwarzes Kreuz" soll zu einer Begegnungsstätte für Jung und Alt werden. Und dafür sollen auch das benachbarte "Löffler"-Haus sowie die rückwärtigen Bereiche - sprich der freie Platz in der Mittleren Straße und die Scheune Löffler - mit in das Projekt integriert werden. Schon bis Ende 2020 soll das Projekt realisiert sein. Insgesamt geht es um ein Kostenvolumen von rund 4,5 Millionen Euro.
Entstehen sollen im "Schwarzen Kreuz" eine Begegnungsstätte mit Theke und Platz für rund 80 Gäste sowie ein teilweiser überdachter Biergarten im Außenbereich. Die Küche soll in einem kleinen Neubau untergebracht werden mit einem großen
Fenster als Bezug zur Außenterrasse. Im Dachgeschoss sollen elf Einzelzimmer und zwei Doppelzimmer entstehen. Weiterhin ist ein Seminarraum angedacht, den man für verschiedene Veranstaltungen nutzen kann.


Arnika-Informationszentrum

Das "Löffler"-Haus soll zu einem Informationszentrum mit Verkaufsraum für Arnikaprodukte werden. In einem Raum soll es Infos über die Arnikastadt geben. Es soll als "Haus des vergessenen Wissens über die alte Volksheilkunde" informieren, aber auch als Schaufenster für die Region Rennsteig und den Frankenwald in Form eines touristischen Zentrums fungieren.
In der zum "Schwarzen Kreuz"-Komplex gehörenden Scheune soll über eine Treppe eine separat erreichbare Ferienwohnung eingerichtet werden. Die Nutzung der Scheune selbst ist flexibel. Vorstellbar wäre beispielsweise ein Fahrradverleih.
"Der Bedarf nach Übernachtungen ist vorhanden", erklärte Bürgermeisterin Gabi Weber. "Vor allem Referendare und Seminarteilnehmer der Arnika-Akademie fragen nach." Die Neunutzung der ehemaligen Gaststätte in der Hauptstraße 25 beschäftige die Stadt seit rund zehn Jahren, so Weber. Seitdem wird das "Schwarze Kreuz" nicht mehr betrieben. Immer wieder seien kleinere Vorschläge eingeholt worden. Auch wurde ein Vorvertrag mit dem ehemaligen Besitzer abgeschlossen.
Nun, nachdem der Komplex "Schwarzes Kreuz" in die Förderoffensive Nordostbayern aufgenommen wurde, sei man zuversichtlich, das höchstmögliche an Förderungen zu erhalten, ist Weber zuversichtlich. Die genauen Summen sind noch unklar. Deshalb könne sie auch noch keine Angaben zum Eigenanteil der Stadt machen.
Für die Bürgermeisterin ist eine Wiederbelebung des "Schwarzen Kreuzes" ein besonderes Anliegen. Schließlich sei es ein stadtbildprägendes Gebäude. Wie aus dem Steuerkataster von 1856 zu entnehmen ist, war das Gasthaus "Schwarze Kreuz" schon vor dem Brand eine Gaststätte mit einem Felsenkeller. Das Wohnhaus "Löffler" in der Hauptstraße 23 gehörte einem Bäckermeister, während das Grundstück zwischen den Gebäuden als Brandstätte vermerkt war, die bis heute nicht bebaut wurde.
Bei der Neunutzung des Schwarzen Kreuzes soll auch das historische Stadtbild berücksichtigt werden. Deshalb soll die Sandsteinfassade erhalten bleiben. Die Giebel des "Schwarzen Kreuz"-Komplexes sollen so errichtet werden, dass der Blick aus der Straßenflucht der Hauptstraße auf das Gasthaus wieder freigemacht wird.
Die Bürgermeisterin gerät ins Schwärmen, wenn sie vom "Schwarzen Kreuz" spricht. Der gesteckte Zeitrahmen bis zur Vollendung des Projektes, also bis 2020, ist sportlich. Sie weiß um die Bausituation, um die Bürokratien und dass es mitunter auch für Kommunen schwierig geworden ist, bauausführende Unternehmen zu finden. Aber sie ist zuversichtlich: "Es ist ein großes Projekt!" Allerdings: "Wir werden die Realisierung in zwei bis drei Bauabschnitte aufteilen müssen!"


Zusammenhang mit den Wahlen?

Bei der Frage, ob denn der Zeitplan mit den Kommunalwahlen in 2020 in Verbindung gebracht werden könnte, meint sie: "Das ist bei uns noch kein Thema - wir haben noch nicht darüber gesprochen." Sicher ist, dass sie bis dahin noch einige Projekte in Angriff nehmen will, wie die Neugestaltung des Schlossgartens oder die Erschließung eines Bebauungsgebietes.
Als hauptamtliche Bürgermeisterin wird die 67-Jährige 2020 aufgrund ihres Alters nicht mehr antreten können, allerdings wäre da die Möglichkeit, den Job des Stadtoberhauptes im Ehrenamt auszuführen. "Aber bis dahin ist noch etwas Zeit, bis dahin kann noch viel passieren."