Eine Azubine ging auf große Fahrt
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Bad Staffelstein, Sonntag, 26. Januar 2020
Die angehende Hotelfachfrau Lena Eschenbacher arbeitete zwei Monate auf einem Kreuzfahrtschiff.
SiebenTage-Wochen, täglich bis zu 13 Stunden Dienst, vorgegebene Essenszeiten und ein Sprachgemisch aus 60 Nationen: So verbrachte die junge Bad Staffelsteinerin Lena Eschenbacher ihre letzten zwei Monate. Von Anfang November bis Ende Dezember 2019 war die 18-Jährige auf See. Mit dem Kreuzfahrtschiff MS Albatros, das unter der Flagge der Bahamas fährt, bereiste die angehende Hotelfachfrau mehr als 15 meist afrikanische Länder. Und das alles während ihrer Ausbildung.
Die Berufschule (Berufsschule II in Bamberg) habe mitgemacht, erzählt sie: "Ich muss nur noch alle Schulaufgaben aktuell nachschreiben." Auch ihr Arbeitgeber Andreas Poth, Geschäftsführer des Best Western Plus Hotels in Bad Staffelstein, hatte sein Okay zum Praktikum an Bord gegeben.
Ausgiebig vorbereitet
Nach der Bewerbung, die sie als Video im September abgab, folgten erst noch weitere Tests, bevor die Reise über Nürnberg und München nach Südafrika beginnen konnte. Lena benötigte ein Seedienst-Tauglichkeitsattest, dazu die Gelbfieberimpfung. "Eine Woche lang musste ich nach Rostock zu einem Basic Safety Training, das war Vorschrift der Reederei", erzählt sie. Dort wurden Rettungsmaßnahmen und erste Hilfe eingeübt, aber auch Rettungsinseln aufgebaut, geschwommen und Personenrettung geprobt. Nicht so ganz einfach, alles fand auf Englisch statt.
Doch das beherrscht die junge Frau gut, jetzt nach der Reise sogar noch besser. "Was willst machen? Auf dem Schiff waren 300 Crewmitglieder aus 60 Nationen, mit Deutsch kam man da nicht weit", sagt sie und lacht. Aus Deutschland kamen nur 15 Mitarbeiter. Aber das spielte keine Rolle.
Die Arbeiten auf einem so großen Schiff sind wohl weltweit gleich: Pässe und Impfschutz an der Rezeption kontrollieren, Essen in den Speisesälen und Getränke in der Bar servieren, Passagierkabinen säubern und in der Schiffswäscherei anpacken vom Waschautomat bedienen über das Mangeln von Crewanzügen bis zu Passagierwäsche und Tisch-/Bettwäsche.