Eine 20 000-Euro-Spende kommt genau zur rechten Zeit für Fertigstellung des Hospizes
Autor: Edwin Meißinger
Coburg, Donnerstag, 11. Mai 2017
Der Verein "Lebensraum - Ein Hospiz für Coburg" hat am vergangenen Donnerstag einen Scheck in Höhe von 20 000 Euro entgegengenommen. Mit diesem Geld sollen ...
Der Verein "Lebensraum - Ein Hospiz für Coburg" hat am vergangenen Donnerstag einen Scheck in Höhe von 20 000 Euro entgegengenommen. Mit diesem Geld sollen sogenannte nicht förderbare Investitionen des stationären Coburger Hospizes getätigt werden. Gemeint sind Dinge wie die Außenanlagen oder die Einrichtungen im Hospiz.
Ein langer Weg
Coburg hat noch kein stationäres Hospiz, doch bis Ende 2017 sollen das Hospiz und seine Außenanlagen fertig gestellt sein. Damit geht erst einmal ein langer und teilweise holpriger Weg zur Gründung eines stationären Hospizes seinem Ende entgegen. Lange Zeit hieß es, auch von kassenärztlicher Seite, Coburg brauche kein Hospiz. Stattdessen sollten die bereits bestehenden Hospize die sterbenden und austherapierten Menschen aufnehmen. Wege bis zum Beispiel nach Nürnberg oder Erlangen waren hier keine Besonderheit. Im Jahre 2006 gründeten einige hartnäckige Personen den Verein "Lebensraum - Ein Hospiz für Coburg". Deren Vorsitzende Prof. Martin Alfrink und Helga Schadeberg nahmen gerne den Scheck über 20 000 Euro auf der Baustelle oberhalb des St. Josef Seniorenheims entgegen.
Die unmittelbare Nähe zum Seniorenheim der Caritas ist kein Zufall. Hier wurde das Baugrundstück für das stationäre Hospiz gefunden und der Caritasverband stellte sich als Träger des Hospizes für die Stadt und den Landkreis Coburg zur Verfügung. Dies diente dann auch zur letztendlichen Beruhigung der kassenärztlichen Vereinigung, denn diese hat bereits eine Zusage von acht Plätzen für das stationäre Hospiz gegeben.
Der evangelisch-lutherische Dekan Stefan Kirchberger (Vorsitzender der Evangelischen Gesamtkirchengemeinde Coburg) übergab den Scheck. Das Geld hierfür wurde im Rahmen der Kirchengeldsammlung der evangelischen Kirchengemeinden Ahorn, Creidlitz, Gauerstadt, Haarbrücken, Rödental St. Johannis, Scheuerfeld-Weidach, Seidmannsdorf, Weißenbrunn vorm Wald sowie der Coburger Gemeinden Johanneskirche, Heilig Kreuz, Katharina von Bora, St. Lukas, St. Markus, St. Matthäus und St. Moriz zusammengelegt. Wie Dekan Kirchberger mitteilte, stünden sowohl die evangelisch-lutherische Kirche, als auch die katholische Kirche hinter dem stationären Hospiz.
Sowohl Dekan Kirchberger als auch Richard Reich, Geschäftsführer Caritasverband für die Stadt und den Landkreis Coburg, betonten den Fürsorgegedanken für die Gäste des Coburger Hospizes. "Das Ziel der stationären Hospizarbeit ist, sterbenden Menschen ein möglichst würdevolles und selbstbestimmtes Leben bis zum Ende zu ermöglichen. Wünsche und Bedürfnisse der Sterbenden und ihrer Angehörigen stehen im Zentrum des Handelns des Hospizes", erklärte Richard Reich. Auch Hermann Beckering, Vorsitzender des Caritasverbandes für die Stadt und den Landkreis Coburg, wies auf den allumfassenden Fürsorgegedanken der Caritas und auch der Diakonie hin. Rainer Mattern (CSU/Landvolk), stellvertretender Coburger Landrat, betonte die Notwendigkeit eines Hospizes für Coburg und sprach allen Beteiligten seinen Dank aus. Sehr deutlich hoben alle Beteiligten hervor, dass eine Zugehörigkeit zu einer christlichen Konfession keine Voraussetzung für einen Platz im Hospiz sei.
Da das Hospiz zehn Prozent der jährlichen Kosten durch Spenden aufbringen müsse, so Richard Reich, sei es natürlich froh über jegliche finanzielle Hilfe. em