Ein Wassertank auf Rädern
Autor: Matthias Einwag
Bad Staffelstein, Mittwoch, 04. Juni 2014
Brandschutz Das neue Löschfahrzeug der Staffelsteiner Feuerwehr ist da. Derzeit machen sich die Einsatzkräfte mit der Technik des TLF 4000 vertraut. Mit dem rund 270 000 Euro teuren Magirus sind sie höchst zufrieden.
von unserem Redaktionsmitglied
Matthias Einwag
Bad Staffelstein — "Das ist vor allem ein Wasserbüffel", scherzt Gruppenführer Michael Liebl über das eben in Dienst gestellte Tanklöschfahrzeug TLF 4000. Doch die flapsigen Worte täuschen: Michael Liebl ist sehr stolz auf die Neuanschaffung, die den Fuhrpark der Staffelsteiner Wehr optimal ergänzt.
Vor allem zum Löschen wird der bullige Magirus mit Allradantrieb eingesetzt, erklärt Zweiter Kommandant Christian Schulz. 4500 Liter Wasser und 500 Liter Schaum führt das Fahrzeug zu diesem Zweck mit, das voll beladen 15 Tonnen wiegt.
Über ein Strahlrohr, das auf dem Dach des TLF 4000 installiert ist, wird das Wasser geworfen. Wenn die Einsatzkräfte voll aufdrehen, ist der Tank aber in kurzer Zeit leer: 2000 Liter pro Minute lassen sich damit zielgenau in den Brandherd lenken.
Die Wurfweite, sagt Michael Liebl, liege bei rund 60 Metern.
Die Demonstration ist eindrucksvoll: Mit zehn bar Druck befördert die Pumpe das Wasser in hohem Bogen durch die Luft. An diesem Frühsommertag entsteht ein Regenbogen, im Ernstfall würde diese kraftvoll verspritzte Wassermenge einem normalen Brand schnell den Garaus machen.
Vollgestopft mit Elektronik
Was das neue Fahrzeug "Florian Bad Staffelstein 23/1" mit amtlichem Kennzeichen STE-BS 231 sonst noch kann, erklärt Kommandant Michael Ludwig. An Bord befinden sich ABC-Löschpulver, Kohlendioxid und Metallbrandpulver - fertiges Gemisch zum Löschen von Bränden besonderer Substanzen. Der schwere Truck mit drei Mann Besatzung lässt sich kinderleicht steuern und besitzt eine Rückfahrkamera, die den toten Winkel hinter dem Fahrzeug abdeckt.
Der Magirus ist allerdings vollgestopft mit Elektronik, ständig piepst irgendein Akustiksignal. Es wird wohl noch einige Zeit dauern, bis sich Fahrer und Bediener an den hochmodernen Lkw gewöhnt haben.
Das TLF 4000 ersetzt das alte TLF 16/25, Baujahr 1975, das nicht nur in die Jahre gekommen, sondern mit seinen 176 PS und 2500 Litern Löschwasser längst nicht mehr ausreichend ist.
Sammelbestellung getätigt
270 000 Euro kostete die Neuanschaffung. Der Preis konnte durch eine Sammelbestllung gesenkt werden, denn die Wehren in Lichtenfels, Burgkunstadt, Michelau und Küps schafften baugleiche Modelle an.
Das Fahrzeug besitzt ferner eine "Pump and roll"-Anlage, das sind Sprühdüsen an der Frontseite, die zum Bekämpfen eines Flächenbrandes vorgesehen sind.
Außerdem besitzt das neue Fahrzeug eine Einrichtung, die scheinbar nebensächlich ist, im Einsatz aber wertvoll sein kann: ein Hygieneboard, also ein kleines Handwaschbecken mit fließendem Wasser, sowie eine Kühlbox für Mineralwasserflaschen, denn auch der Durst der Einsatzkräfte sollte gelöscht werden.
Auch vier Atemschutzgeräte sind in den Stauräumen des Fahrzeugs untergebracht. Und zum Ausleuchten von Unfallorten bei Nacht gibt es einen ausfahrbaren Lichtmast mit zahlreichen LED-Leuchten.