Ein Treffpunkt für die Gemeinde
Autor: Thomas Micheel
Redwitz, Dienstag, 09. Juli 2019
Jung und Alt wohnten der feierlichen Eröffnung des Bürgerhauses in Redwitz bei.
"Es ist nicht das Haus der Gemeinderäte und des Bürgermeisters, sondern ein Haus für die gesamte Bevölkerung und die Ortsvereine aus Redwitz und allen Ortsteilen", stellte Bürgermeister Christian Mrosek bei der Einweihung des Bürgerhauses mit anschließendem Bürgerfest heraus. "Nutzt es", sagte er den Gästen zum drei Millionen Euro teuren Objekt.
Somit war dieser Tag für die Gemeinde ein großer Tag. Denn er ist ein Teil auf dem Weg, den Ortskern neu zu beleben und dort städtebauliche Missstände zu beseitigen. Die Neugestaltung des daneben liegenden Höllein-Areals als erweiterte Marktplatzfläche und zentralem Veranstaltungsort wird folgen.
Viele Gäste hatten sich im Festzelt eingefunden, um an der feierlichen Einweihung teilzunehmen. Mit den Essensständen und dem Angebot für die Kinder glich das Areal vor dem Bürgerhaus einem kleinen Volksfest. Und den Minen und Unterhaltungen merkte man an, dass alle zufrieden und auch ein wenig stolz waren. Den musikalischen Auftakt gestalteten die "Blechbläser Unterlagenstadt" unter der Leitung von Thomas Rühr.
Bürgermeister Mrosek blickte zehn Jahre zurück, als der Wunsch entstanden war, zur Gestaltung des Ortskerns in ein Städtebauförderprogramm zu kommen. Nach einem Besuch des damaligen Staatssekretärs im Innenministerium, Bernd Weiß, kam Redwitz in das Bund-Länder-Programm "Soziale Stadt". Somit war das Projekt Bürgerhaus ins Rollen gebracht worden. Mrosek ließ wissen, dass der öffentliche Raum an Attraktivität als Aufenthalts- und Begegnungsort eingebüßt habe. Nun soll der Platz wieder seiner Funktion als kommunikativer und sozialer Treffpunkt für die Gemeinde gerecht werden. Haushaltsbefragungen hatten bestätigt, dass ein Bürgerhaus viele Vorteile bringe.
Quartiersmanagement
Zur Umsetzung der Ziele des Integrierten städtebaulichen Handlungskonzepts wurde ein Quartiersmanagement installiert, das ebenso aus Mitteln des Städtebaus gefördert wurde. In einem 2013 erarbeiteten Rahmenplan wurde die Idee Bürgerhaus im sogenannten Gutmann-Haus vertieft und später ein Nutzer-/Betreiberkonzept entwickelt. 2014 wurde das Gutmann-Haus gekauft. Ende 2015 folgte ein Architektenwettbewerb, den das Architekturbüro BSS (Bär, Stadelmann, Stöcker) aus Nürnberg gewann. Deren Entwurf sah vor, dass Alt und Neu in einen spannungsvollen Dialog treten und ein neues Ganzes bilden. Für die Maßnahme Bürgerhaus sind aus dem Sonderprogramm "Soziale Integration im Quartier" Fördermittel in Höhe von 90 Prozent der förderfähigen Kosten und aus dem Programm "Innen statt Außen" eine Förderung der Mehrkosten zu 80 Prozent zugesagt worden. Nach fast zwei Jahren Bauzeit werde das Bürgerhaus nun eingeweiht, sagte Mrosek. Er war sich sicher, dass das neue Bürgerhaus einen bleibenden Eindruck hinterlassen und den Ortskern prägen werde.
Das Lied "Seid gegrüßt ihr lieben Gäste" des gemischten Chores des Gesangvereins "Liederkranz" unter der Leitung von Sabine Hempfling hatte Horst Ladegast auf die Einweihung umgetextet, was die Gäste mit Beifall honorierten.
"Das Bürgerhaus steht da in voller Pracht und wir können Einweihung feiern", freute sich der Regierungsvizepräsident von Oberfranken, Thomas Engel. Er stellte fest, dass das Bürgerhaus in zentraler Lage im Ortskern mit einer besonderen Bestimmung entstanden sei. Insgesamt wurden für die Ortssanierung in Redwitz seit 1995 Städtebauförderungsmittel in Höhe von 4,1 Millionen Euro investiert. Allein für das Bürgerhaus wurden Zuschüsse in Höhe von insgesamt 2,5 Millionen Euro bewilligt. Im Bürgerhaus könnten nun die zahlreichen Vereine ihre Veranstaltungen durchführen. In diese Vereinsstruktur füge sich das neue Bürgerhaus bestens ein und werde sicherlich einen wichtigen Beitrag zur aktiven Weiterentwickelung des Gemeindelebens leisten.