Der Wiesenknopfameisenbläuling soll umgesiedelt werden. Im Bebauungsplangebiet "Südlicher Kanalweg" wurde die seltene Schmetterlingsart gefunden. Gespräche ...
Der Wiesenknopfameisenbläuling soll umgesiedelt werden. Im Bebauungsplangebiet "Südlicher Kanalweg" wurde die seltene Schmetterlingsart gefunden. Gespräche wegen einer Umsiedlung wurden bereits geführt, wie Jochen Cervik von der Neunkirchner Verwaltung erklärte.
Dieses Jahr sollte also der Wiesenknopfameisenbläuling abgefangen und umgesiedelt werden. Geeignete Flächen wurden gesucht. Allerdings sind diese rar. Eine immerhin wurde südlich der Südumgehung der Gemarkung Dormitz gefunden. Mit dem Eigentümer der Gemeinde Dormitz wurden deshalb Grundstücksverhandlungen geführt. Eine Verpachtung, für etwa zehn Jahre lehnt aber die untere Naturschutzbehörde als zu kurz ab. Sie wertet dies auch nicht als Ausgleichsfläche. Das andere Grundstück, das südlich des Tennisclubs liegt, gehört dem Markt Neunkirchen. Diese war verpachtet worden.
Doch dort ist ein Malheur passiert, denn die Fläche wurde frisch gemäht, eine Umsiedlung ist nun nicht möglich. Der Regierung würde die erste Umsiedlung im nächsten Jahr genügen.
Auch die Würzameise profitiert
Auch die Würzameise könnte dann umgesiedelt werden. Die Regierung rät, ein neues Habitat anzulegen. Auf die dreijährige Kündigungsfrist wies Dritter Bürgermeister Andreas Pfister (SPD) hin.
Bettina Wittmann (Grüne) plagten derweil andere Sorgen. "Es gibt kein Beispiel, dass in Deutschland die Umsiedlung des Wiesenknopfameisenbläuling funktioniert hat. Das ist bislang nur in den Niederlanden gelungen", sagte Wittmann, die sich wünscht, Erkundigungen für eine gelungene Umsiedlung einzuholen. Die Verwaltung wird weiter ein geeignetes Grundstück suchen und anschließend die Fachleute mit der Umsiedlung beauftragen.
Als Biologin spring ich da im Dreieck, wenn ich das Lese. Es gibt keine Würzameisen. Die Raupe des Wiesenknopfameisenbläulings (davon gibts übrigens 2 versch. Arten, Maculinea nausithous und Maculinea teleius, der dunkle und der helle Wiesenknopfameisenbläuling, von welchem ist in diesem Artikel die Rede?) lebt zunächst am Wiesenknopf (Sanguisorba officinalis) und dann parasitisch im Ameisenbau (Myrmica scabrinodis oder M. rubra.) Solche Maßnahmen sind immer auch fragwürdig, schließlich sollen sie langfristig funktionieren und nicht nur ein paar Jahre. Gut, dass den jemand entdeckt hat, vor 10 Jahren flog eine kleine Population von Maculinea teleius auch noch auf der Gugel...da steht inzwischen ein Haus, Wiesenknopf wächst auf der angrenzenden Wiese auch nicht.