Druckartikel: Ein Schildbürgerstreich am Horizont

Ein Schildbürgerstreich am Horizont


Autor: Helmut Will

Untermerzbach, Mittwoch, 01. April 2015

V ielleicht führt die Fällung der Pappel von Recheldorf am 12. März nun noch zu einem Schildbürgerstreich. Das wäre zweifellos der Fall, wenn den Vorstellungen des Ehepaares Vornbe...


V ielleicht führt die Fällung der Pappel von Recheldorf am 12. März nun noch zu einem Schildbürgerstreich. Das wäre zweifellos der Fall, wenn den Vorstellungen des Ehepaares Vornberger aus Untermerzbach gefolgt würde, das an der Stelle des gefällten Baumes gerne eine "Gedenk- oder Hinweistafel" anbringen würde. Dieses Ansinnen teilte das Ehepaar in einem Brief mit, der vom Recheldorfer Gemeinderat Gerhard Roth in der Sitzung am Dienstag verlesen wurde.
Die Fällung war ohne Frage ein "Schnellschuss" eines übereifrigen Mitarbeiters des Kreisbauhofes und hätte nach vorliegenden Informationen eines Fachmannes nicht sein müssen. Dass die Sache nicht toll lief, wurde vom Landratsamt Haßberge eingeräumt und wird auch von Bürgermeister Helmut Dietz so gesehen.
Damit soll es aber gut sein, der Vorgang ist nicht mehr rückgängig zu machen. Eine "Gedenk- oder Hinweistafel" wäre in diesem Fall ein wahrer Schildbürgerstreich, da es sich bei der Pappel um einen "ganz normalen Baum" handelte, der keinen Anspruch auf historische Hintergründe erheben kann.
Den Mienen am Ratstisch war zu entnehmen, dass der Vorschlag im Gremium des Gemeinderates Untermerzbach keine Zustimmung finden wird. Entscheiden müsste letztlich der Landkreis - und der täte gut daran, sich nicht an einem Schildbürgerstreich zu beteiligen.