Ein Ort zum Wohlfühlen für Kinder
Autor: Stephan Stöckel
Modschiedel, Sonntag, 24. April 2016
In Modschiedel wurde eine neue Tagesstätte eingeweiht.
Reden und Musik waren verklungen, der letzte Spritzer Weihwasser getrocknet, da stürzten sich die Kleinen ins Vergnügen: Sie tobten sich in den Netzen aus, deckten mit bunten Tüchern in der Spielzeugküche den Tisch oder hangelten sich in der Turnhalle an einem Seil empor. Kurzum: Die Jungen und Mädchen fühlen sich in der neuen Kindertagesstätte (Kita) wohl.
Und das nicht erst seit dem gestrigen Sonntag, an dem die 1,1 Millionen Euro teure Einrichtung eingeweiht wurde. Bereits seit dem 1. Februar dieses Jahres herrscht in der Kita, die zwölf Krippen- und 25 Regelgruppenplätze aufweist, ein reges Treiben. Zudem verfügt der Kindergarten auch über einen Hort, in dem sieben Kinder aus den ersten bis vierten Klassen ihre Nachmittage verbringen. Als Bauherrn fungierten die Stadt Weismain, die Erzdiözese Bamberg und die Kirchenstiftung St.
Johannes der Täufer.
Das ganze Dorf war auf den Beinen, um mit den Kleinen und ihren Kindergartentanten die offizielle Einweihung des Gebäudes am Ortsrand zu feiern. Das Besondere an der Einrichtung sind die Möbel mit ihren verschiedenen Ebenen, die von 73 ehrenamtlichen Helfern innerhalb von zwei Wochen aufgebaut worden waren. "Sich in die Netze und Wellenbereiche zu begeben, kostet die Buben und Mädchen Überwindung. Das Kind wird dadurch angeregt, sich neuen Herausforderungen zu stellen", erläuterte Matthias Herold vom Elternbeirat gegenüber unserer Zeitung.
Neben den fünf festangestellten Mitarbeitern - zwei Erzieherinnen und zwei Kinderpflegerinnen sowie einer Raumpflegerin - unterstützen auch zwei freiberufliche pädagogische Kräfte das Kita-Team bei seiner täglichen Arbeit.
Eine Ergotherapeutin fördert die motorischen Fähigkeiten, die Konzentration und Ausdauer der Knirpse, während ein Erlebnis- und Umweltpädagoge in der Natur die Geschicklichkeit der Kleinen schult. Wer hätte das gedacht? Auch der grüne Markt in Weismain profitiert vom Können der Kinder. Sie verkaufen dort selbst gebackenes Brot. Das ist eines von mehreren Projekten, mit denen sich die Kita in Modschiedel aus der Masse der Einrichtungen hervorhebt.
So verwunderte es nicht, dass die Reden beim Festgottesdienst in der Pfarrkirche St. Johannes Baptista, der der eigentlichen Feier vorgeschaltet ist, positiv ausfielen. "Das neue Haus ist eine Investition in die Zukunft, die den Standort Modschiedel, ja die gesamte Kinderbetreuung des östlichen Juras im Stadtgebiet dauerhaft sichert", freute sich Matthias Herold, während Leiterin Christiane Herold das Gemeinschaftsgefühl hervorhob. Als eine Station, die mit ihrer frühkindlichen Bildung den Weg in die Gemeinschaft ebne, würdigte Bürgermeister Udo Dauer die neue Einrichtung.