Ein neues Eisen im Feuer
Autor: Veronika Schadeck
Marktrodach, Sonntag, 08. Sept. 2019
Nach der Diskussion um den SPD-Kandidaten für das Bürgermeisteramt 2020 in Marktrodach gibt es nun eine weitere Entwicklung: die neue Liste "Menschen für Marktrodach".
Veronika Schadeck Die kommenden Monate dürften in Marktrodach spannend werden. Das einstige SPD-Urgestein und Amtsinhaber Norbert Gräbner sowie der SPD-Vorsitzende von Oberrodach, Oliver Skall, wollen um den Chefsessel im Rathaus kämpfen. Nun folgt die nächste Wendung für die Kommunalwahl 2020: Die Geschäfts- und Bauamtsleiterin der Marktgemeinde, Katja Wich, hat eine eigene Liste gegründet: "Menschen für Marktrodach". Das bestätigte sie auf Anfrage des Fränkischen Tags.
Sie habe festgestellt, dass es viele Menschen in ihrem Heimatort gibt, die mit Parteien nichts am Hut haben, erklärt Wich. Trotzdem möchten sie sich für ihre Gemeinde einbringen und diese mitgestalten. Dabei wollten sie sich auf lokale Themen konzentrieren.
Ungewisse Zukunft
Ihr sei durchaus bewusst, dass sie als Geschäftsleiterin der Kommune auf einer Liste für den Gemeinderat kandidieren könne; im Fall einer Wahl müsse sie sich aber zwischen ihrem Job und dem politischen Mandat entscheiden. Sie wisse zudem, dass der Ausgang von demokratischen Wahlen immer ungewiss sei. Das sei auch bei den Bürgermeisterwahlen in Marktrodach der Fall. Und genau aus diesem Grund sei es für sie auch ungewiss, ob sie nach den Kommunalwahlen im März 2020 als Geschäftsleiterin weiter tätig sein könne beziehungsweise überhaupt noch tätig sein wolle.
"Eine zusätzliche Liste finde ich gut!", sagt Bürgermeister Norbert Gräbner. Zeige dies doch, dass die Gemeinde auf engagierte Bürger zählen könne. Weiterhin komme hier zum Ausdruck, dass bei solch einer neutralen Liste nicht Parteiinteressen im Vordergrund stünden. "Die Liste steht für Vielfalt!"
"Es wird spannend in Marktrodach", meint der Fraktionsvorsitzende der Überparteilichen Wählergemeinschaft (ÜWG), Michael Linke. Die Bürger hätten mit der Wählergemeinschaft "Menschen für Marktrodach" bei der Kommunalwahl noch mehr Möglichkeiten, ihre Entscheidungen zu treffen.
Bei der ÜWG wird im Oktober die Nominierungsversammlung stattfinden. Wie Linke berichtet, hatte er kein Problem, Leute zu finden, die mithilfe der ÜWG-Liste in den Gemeinderat einziehen möchten. Er ließ auch wissen, dass der amtierende Bürgermeister Norbert Gräbner jederzeit bei der ÜWG willkommen ist. Letztendlich sei es aber seine Entscheidung. Und Linke fügt hinzu: "Er muss das erste Signal setzen!"
Auch das ehemalige Gemeinderatsmitglied Tobias Ernst, der im vergangenen Jahr aus persönlichen und gesundheitlichen Gründen aus dem Gremium ausgeschieden ist, sieht die Gründung der Wählergemeinschaft mit Wohlwollen. Katja Wich sei aufgrund ihrer Ausbildung und ihrer Erfahrungen nicht nur kompetent, sondern sie sei auch eine, die etwas in ihrer Gemeinde bewegen möchte.