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Ein Musical zum Spaß


Autor: Corina Erk

Bamberg, Samstag, 21. Februar 2015

Premiere  "Spamalot" kommt aus dem Umkreis der Monty-Python-Truppe. Also ist das Musical geprägt von absurder Komik. Bald ist es in Bamberg zu sehen.
Vor einem stilisierten Bamberger Dom üben die Darsteller von "Spamalot" fleißig. Foto: Thomas Bachmann


von unserer Mitarbeiterin Corina Erk

Bamberg — "Wer zum Lachen in den Keller geht, für den ist das Stück nichts." Das Musical der Komikertruppe Monty Python, "Spamalot", ist gemeint. Regisseur Uwe Drechsel, von 1995 bis 2012 Intendant des Theaters Hof, inszeniert es im Bamberger E.T.A.-Hoffmann-Theater. Er empfiehlt es vor allem denen, die den Trash und "höheren Blödsinn" der Pythons schätzen: "Man darf nicht mit Logik an dieses Stück herangehen, man muss einfach nur Spaß haben."
Mit "Die Ritter der Kokosnuss" (1975) brachte Monty Python den britischen Humor auf die Leinwand, die Monty-Python-Mitglieder Eric Idle und John Du Prez machten daraus ein Musical. "Spamalot" karikiert Camelot, die mythische Burg des Königs Artus, und ist an die Spam-Sketche von Monty Python angelehnt. Die Satire auf die Sage von König Artus und die Suche nach dem Heiligen Gral wurde ein Broadway-Erfolg, der Song "Always look on the bright side of life" ist weithin bekannt.

Conchita Wurst ist auch dabei

"Spamalot" arbeitet mit etlichen Anspielungen und Zitaten, Kitsch dominiert. Ausstatter Jens Hübner hat dafür ein Bühnenbild geschaffen, das an den Bamberger Dom erinnert. Opulente Kostüme, ein Teil aus dem Fundus, etliche neu geschaffen, vermengen Kunstfiguren der Gegenwart wie Gandalf oder Conchita Wurst mit Mittelalter-Look.
"Spamalot" ist eine Großproduktion, die das Engagement aller Theatermitarbeiter fordert, von der Schneiderei über die Bühnenbauer bis hin zu den Technikern und natürlich den Schauspielern, die in mehrere Rollen schlüpfen, singen und tanzen werden. Choreografin Daniela Rüger, die mittlerweile 25 Jahre für das E.T.A.-Hoffmann-Theater tätig ist, bringt zudem eigene Tänzer ihres Teams Body & Soul mit: "Von Volkstanz über Hip-Hop und Gospel ist alles dabei."
Konrad Haas, neben Jan Reinelt, der sein Bamberger Debüt gibt, musikalischer Leiter der Inszenierung, betont, wie anspruchsvoll die Musicalsongs, die eine Rock-'n'-Roll-Band zu Gehör bringen wird, zu spielen und singen sind: "Man kennt die eingängigen, leichten Melodien zwar, aber sie sind sehr artifiziell konstruiert."
"Das Stück ist ein logistisches Problem", umschreibt Regisseur Drechsel den ungeheuren Aufwand, der für "Spamalot" - sechs Wochen Probenzeit sind veranschlagt, Überstunden und Wochenendschichten inklusive - hinter und auf der Bühne betrieben wird.