Ein Like ist nicht genug!
Autor: Selina Helmrich
Bamberg, Montag, 27. Juli 2020
Viele Bamberger Kulturschaffende sind durch die Corona-Krise in eine finanzielle Notsituation geraten. Ein Projekt zur Künstlerförderung soll jetzt helfen.
Abgesagt und auf unvorhersehbare Zeit verschoben. So ergeht es vielen Festivals und Konzerten in diesem Sommer. Neben zahlreichen Musikveranstaltungen musste während der Corona-Krise auch auf viele Kulturveranstaltungen verzichtet werden. Neben den Zuschauern, die darauf warten, endlich wieder Theater und Musik genießen zu können, warten vor allem auch die Künstler sehnsüchtig darauf, ihre Leidenschaft wieder ausüben zu können. Die abgesagten Auftritte bedeuten große Not für diese, denn sie sind auf ihre Gage angewiesen.
Das Café Krackhardt am Maxplatz in Bamberg hat nun eine Aktion gestartet, mit der selbstständige Künstler in und um Bamberg unterstützt werden sollen. Trotz geringerer Zuschauerzahlen, wegen der Hygiene-Auflagen, sollen die Künstler wieder auftreten können.
Wegen den aktuellen Bedingungen stehen nur bis zu 20 Plätze für Besucher zur Verfügung. Die Künstler erhalten jedoch die volle Gage, wie bei einem ausverkauften Haus in der Zeit vor der Krise. "Es ist uns wichtig, die freien Künstler nicht im Regen stehen zu lassen", sagt Geschäftsführer Ulrich Krackhardt.
Sponsoren gesucht
Für viele Veranstalter lohnt es sich trotz der Lockerungen nicht, die Tore für nur einen Bruchteil der Zuschauer wieder zu öffnen. Das stellt ein großes Problem für die Künstler dar.
Das Café hat sich dafür entschieden, den dabei zwangsläufig entstehenden Verlust selbst zu tragen. Allerdings will das Café Sponsoren finden, die das Projekt mitfinanzieren. Die ersten drei Veranstaltungen werden etwa vom Rotary-Club-Bamberg gefördert. Wenn sich mehr Unterstützer melden würden, wäre es denkbar, neben den bisher sechs geplanten Veranstaltungen, noch weitere zu organisieren. Künstleranfragen gäbe es genug.
Der Geschäftsführer des Cafés würde sich freuen, wenn die Idee der direkten und zeitnahen Hilfe, von möglichst vielen Veranstaltern übernommen werden würde. Die Resonanz sei da, die Leute wollen Kultur erleben.
"Dass derzeit Veranstaltungen nur mit deutlich weniger Zuschauern zugelassen sind, muss kein Nachteil für diese sein. Das Erlebnis ist so noch intensiver", sagt Krackhardt.