Druckartikel: Ein Liebesgruß an Kulmbach

Ein Liebesgruß an Kulmbach


Autor: Horst Wunner

Kulmbach, Donnerstag, 10. Oktober 2019

Ich muss es loswerden, mir von der Seele schreiben: schönes Kulmbach. Ich sitze wieder mal vor der "San Remo" am Marktplatz. Ein angenehm warmer Spätsommertag geht zu Ende. Am späten Abend sitze ich d...
Das abendliche Kulmbach hat ein besonderes Flair. Foto: Horst Wunner


Ich muss es loswerden, mir von der Seele schreiben: schönes Kulmbach. Ich sitze wieder mal vor der "San Remo" am Marktplatz. Ein angenehm warmer Spätsommertag geht zu Ende. Am späten Abend sitze ich dort allein mit meinem Freund Pavel, dem malenden Künstler aus St. Petersburg.

Und wir beide sind bewegt, gefangen vom Blick auf den sanft plätschernden Luitpold-Brunnen, das frühere Vereinshaus, das prächtige Rokkoko-Rathaus und den "Ratskeller". Alles nicht kitschig, sondern klar definiert angestrahlt, die Umrisse suggerieren ein Idealbild eines fränkischen Städtchens.

Nichts Störendes ist im Rund der weiteren Bürgerhäuser mit ihren verspielten Details, die man in der Hektik des Tages und im Trubel nicht wahrnimmt.

Die Augen schweifen empor zu den Dachgauben des Langheimischen Amtshofs und weiter zur matt beleuchteten Plassenburg. Momente, die einen berühren ob der Magie, die eine hereinbrechende Nacht in dieser Umgebung bewirken kann.

Wir gehen durch die Obere Stadt und nach einem Abstecher bei der "Lina" vorbei an St. Petri und ULF, zwei steinernen Zeugen einer stolzen Vergangenheit samt den naheliegenden Villen. Und dann die Treppen hinunter entlang der Stadtmauer, ohne nicht vorher die filmreife Kulisse der Altstadt im Laternenlicht zu verinnerlichen.

Mein Begleiter zückt unablässig das Handy, um all die Augenblicke festzuhalten, für zu Hause in St. Petersburg und als Motivation für seine Bilder. Kulmbach hat bei ihm schon nach kurzer Zeit einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Und dem Verfasser dieser Zeilen wird bewusst: Heimat ist schön.