Druckartikel: Ein Leben mit Musik

Ein Leben mit Musik


Autor: Manfred Welker

Herzogenaurach, Montag, 12. Februar 2018

Rudolf Hetzler hat musikalisch viele und vieles bewegt.
Rudolf Hetzler


Am heutigen Faschingsdienstag kann Rudolf Hetzler seinen 85. Geburtstag feiern. Musik bestimmte das Leben des Pädagogen, der aus einer alten Herzogenauracher Familie stammt. Der Bruder seines Großvaters Georg, Josef Hetzler, war Inhaber der Schuhfabrik Hetzler am Burgstaller Weg 2a. Bereits der Großvater Georg Hetzler leitete eine Musikkapelle, starb aber schon 1930.
Rudolf Hetzler wurde 1939 mit seinem Zwillingsbruder Alfred in Herzogenaurach eingeschult und wechselte 1943 nach Erlangen an die Ohm-Oberrealschule, wo er 1952 das Abitur ablegte. Da war er bereits sieben Jahre musikalisch tätig, unter anderem im Schülerorchester.
Aber auch seiner Heimatstadt Herzogenaurach war er musikalisch verbunden. 1950 war er eines der jüngsten Mitglieder im rund 20 Köpfe umfassenden Stadtorchester unter Ferdinand Schaffer, wo er Trompete und Geige bis 1957 spielte.
Eigentlich wollte er Zahnarzt werden, aber wegen Augenproblemen war dies nicht möglich. Da kam ihm ein anderes Engagement zur Hilfe. Als 17-Jähriger war er Jugendführer in der katholischen Jugend und erkannte daher seine pädagogischen Fähigkeiten. Zum Studium führte ihn der Weg nach Bamberg.
1963 hob er als Lehramtsanwärter in Unterweilersbach auf Anregung von Hans Gath eine Musikkapelle aus der Taufe, die sich 1964 "Weilersbacher Tannesspatzen" nannte und die er bis 1970 leitete. Inzwischen firmiert die Kapelle unter dem Titel "Weilersbacher Musikanten". Als es seine Frau 1968 beruflich nach Herzogenaurach zog, entschied der sich 1970 für eine Stelle an der Schule in Niederndorf. Dort "warb" ihn 1972 Schwester Isengardis vom Liebfrauenhaus in Herzogenaurach ab. Dieser Schule blieb er bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1997 treu, am Schluss sogar als Konrektor.
1976 war er auch an der Gründung der Herzogenauracher Musikschule mit Otmar Seifert und Käthe Zang beteiligt. Vier Jahre lang unterrichtete er nebenberuflich eine Singklasse. Außerdem zwei Bläserklassen der Stadtjugendkapelle. 1976 wurde er nach Büchenbach "abgeworben". 32 Jahre fungierte er als Ausbilder des Kolping-Musikvereins Büchenbach, 25 Jahre war er deren Leiter. Jetzt firmiert die Kapelle als Büchenbacher Musikanten und spielt unter anderem während der Bergkirchweih am Entlaskeller.
1968 übernahm er die Leitung des Gesangvereins Liederkranz von Dr. Ludwig Farrenkopf und gab sie 1998, nach 30 Jahren, an Dr. Gerald Fink weiter. Unter seiner Ägide wurden Stücke wie die Krönungsmesse, die Schöpfung (mit Unterstützung von Ludwig Farrenkopf), "Das Lied von der Glocke" und "Lieder der Welt" aufgeführt. Gerne erinnerte er sich auch noch an Variationen über das Forellenquintett von Franz Schubert. maw