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"Ein Leben für die Heimat"


Autor: Gerd Fleischmann

Haig, Samstag, 03. Januar 2015

Haig — Nach 33 erfolgreichen und arbeitsintensiven Jahren an der Spitze des Heimat- und Trachtenvereins Haig ist Manfred Däumer zum Ehrenvorsitzenden ernannt worden. Gleichzeitig w...
Hohe Auszeichnungen für Manfred und Wilfriede Däumer (Mitte) der Haiger Trachtler. Mit im Bild die Vorstandsmitglieder (v. l.): Ilka Gremer, Frank Lifka, Matthias Lifka und Stefan Nüchterlein sowie Bürgermeister Rainer Detsch.  Foto: Gerd Fleischmann


Haig — Nach 33 erfolgreichen und arbeitsintensiven Jahren an der Spitze des Heimat- und Trachtenvereins Haig ist Manfred Däumer zum Ehrenvorsitzenden ernannt worden. Gleichzeitig wurde seiner Frau Wilfriede, die ebenfalls in die Vereinsarbeit seit 1969 sehr stark mit eingebunden war, die Ehrenmitgliedschaft angetragen. Die hohen Auszeichnungen erfolgten im Rahmen einer nachweihnachtlichen, sehr emotional geprägten Jahresabschlussfeier im Saal "Detsch".
Für die gelungene musikalische Umrahmung sorgten in bewährter Weise die "Haache Volksmusikanten" unter der Stabführung von Thomas Rauh. Weitere Beiträge leisteten die "Haache Stöckraache" mit musikalischem Leiter Gerhard Deininger sowie Gudrun Zwingelberg mit ihrem mittelalterlichen Musikinstrument Psalter (Urform von Zither und Hackbrett sowie Harfe). Eine Bildershow aus 45 Jahren Vereinsarbeit rief Erinnerungen an so manch großartigen Auftritt wach.
Die Auszeichnung von Manfred und Wilfriede Däumer nahmen Bürgermeister Rainer Detsch sowie die Vorstandsmitglieder Stefan Nüchterlein, Ilka Gremer, Matthias und Frank Lifka vor. Stefan Nüchterlein dankte eingangs insbesondere Bürgermeister Rainer Detsch sowie der Gemeinde Stockheim für die Unterstützung.
Gemeinsam riefen Brigitte Lifka und Gerhard Deininger im Auftrag der Haiger Trachtler die vielfältigen Aktivitäten von Manfred und Wilfriede Däumer in Erinnerung. Während seiner Zeit als geschäftsführender Vorsitzender seit 1969 habe Däumer die Erwachsenenvolkstanzgruppe sowie die "Haache Stöckraache" aus der Taufe gehoben. 1982 sei dann eine eigene Blaskapelle gegründet worden. Seit 1983 habe Manfred Däumer den Vorsitz übernommen. Dieses Amt habe er bis Mai 2014 mit Herzblut und Leidenschaft ausgeübt. Insbesondere erinnerte Deininger an die Heimatabende, Adventssingen, Ausstellungen, Reisen, Patenschaften, Fahnenweihen sowie an Kirchweihauftritte. Einer der ganz großen Höhepunkte seien 1989 das oberfränkische Trachtenfest sowie die Südafrikareise gewesen.

"Botschafter des Ehrenamts"

Unvergessen geblieben seien vor allem die Fernsehauftritte mit den "Haache Stöckraachern", die in jüngster Zeit mit dem Arzberger Bergkristall ausgezeichnet worden waren. In vielfältiger Weise habe auch Wilfriede Däumer - sie war neun Jahre Vortänzerin der Erwachsenenvolkstanzgruppe - sich in die Vereinsarbeit eingebracht, sei es beim Nähen der Frauentracht oder aber beim Reinigen der Trachtenstube. Wie Bürgermeister Rainer Detsch ausführte, sei der Heimat- und Trachtenverein Haig ein unverzichtbares Bindeglied in der Stockheimer Dorfgemeinschaft sowie ein wichtiger Kulturträger. "Mit der Pflege von Brauchtum und Volksmusik leistet ihr einen wertvollen Beitrag zur Entwicklung eines Heimatgefühls und schafft damit Identität." Vor allem setze man mit dem einheitlichen Auftreten in Tracht ein Zeichen für Gemeinschaft und bekenne sich zugleich stark zur Heimat. Allerdings brauche eine funktionierende Gemeinschaft Menschen, die bereit seien, ehrenamtliche Aufgaben zu übernehmen. Manfred Däumer sei ein Paradebeispiel dafür, wie man seine Stärken gewinnbringend für andere einsetze - schon in jungen Jahren - und Verantwortung übernehme über so viele Jahre. Rainer Detsch: "Manfred Däumer ist bester Werbeträger, sozusagen ein Botschafter des Ehrenamts".
Mit Fug und Recht könne man, so Ortsheimatpfleger Gerd Fleischmann, das außergewöhnliche Engagement von Manfred Däumer mit der Überschrift "Ein Leben für die Heimat" umschreiben. Vor allem habe seine Frau Wilfriede diese aufopferungsvolle Arbeit aktiv und verständnisvoll mitgetragen. "Als Seele des Heimat- und Trachtenvereins hast du 45 Jahre diese Gemeinschaft mit großer Einsatzfreude und Ideenreichtum positiv beeinflusst", betonte der Stockheimer Heimatkundler, der ebenfalls auf die zahlreichen Aktivitäten bei den weiteren Haiger Vereinen hinwies. Von dieser Einsatzfreude haben viele Menschen profitiert und damit ein Stück Heimat verspürt. "Manfred Däumer ist ein Glücksfall für Haig", so Fleischmann.
Der Ehrenvorsitzende des Trachtengaues Oberfranken, Ludwig Dörfler, sagte, dass die Haiger ein Aushängeschild der oberfränkischen Trachtenbewegung seien. Das menschliche Miteinander von Manfred Däumer würdigten Vorsitzende Bettina Rubel und Ehrenvorsitzender Edmund Sprenger vom Patenverein der Zechgemeinschaft Neukenroth sowie Stefan Ender von den Kronacher Rosenberglern. Sichtlich gerührt, dankte Manfred Däumer für die Würdigungen. "Ich habe nur meine Pflicht getan", betonte er. Mit stimmungsvollen Einlagen der "Haache Stöckraache" sowie dem Glückauf-Marsch durch die "Haache Volksmusikanten" endete ein würdiger Ehrungsabend. red