Ein Landwirt mit "steiler Lernkurve"
Autor: Rainer Glissnik
Marktrodach, Sonntag, 07. Juli 2019
Bündnis 90/Die Grünen hatten zu einem Blick hinter die Kulissen des Betriebes von Biobauer Peter Heller eingeladen. Er hat sich mit technischen Entwicklungen ein zweites Standbein aufgebaut. Auch für ihn ist die zunehmende Trockenheit ein wichtiges Thema.
Marktrodach — Die Trockenheit betrifft alle Landwirte, egal ob biologisch oder konventionell wirtschaftend, erklärte der Unterrodacher Biolandwirt Peter Heller. "Heuer ist es schlimmer: Wir kommen von einem trockenen Jahr." Der fehlende Regen werde existenziell.
Ein Rapsfeld hat er bereits umgebrochen, weil es dieses unter den diesjährigen Bedingungen nicht schaffte. "Ich habe noch mal gesät in der Hoffnung, dass es vielleicht besser wird."
Wer mit Gedeih und Verderb allein an der landwirtschaftlichen Produktion hängt, ist schlecht dran. Peter Heller hat sich deshalb in den letzten Jahren ein wichtiges weiteres Standbein aufgebaut. Er hat eine mehrstufige Reinigungsanlage für Spezialkulturen, Gemenge und gängige Druschfrüchte auf seinem Betrieb selbst entwickelt und installiert.
"Ich bin Biolandwirt und habe eine Reinigung. Mittlerweile bin ich auch in der Beratung unterwegs, für Anlagenbau und für Firmen, die sich im Bereich Landwirtschaft etablieren wollen", so Peter Heller. Im Umkreis von vier- bis fünfhundert Kilometern ist er in seinem Bereich Technologieführer. Aktuell habe er eine Produktbegleitung für eine Biobeize. Hier geht es darum, Saatgut mit mechanischen und biologischen Verfahren vor Fraßfeinden zu schützen. "Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten."
Was Schädlinge nicht mögen
Grundlage sind Herunterkühlen und Trocknen, denn Schädlinge mögen beides nicht. Ohne Reinigung und Trocknung sei vieles nicht sicher lagerfähig. Alles muss schnell geschehen, gerade bei Ölfrüchten. Eine gute Auswahl an Sieben, die ständig erweitert wird, macht den Siebreiniger zum Herzstück in der Ernte.
Der Windreiniger ist einer der Spezialisten im Maschinenpark. Es wird nach spezifischem Gewicht getrennt, und schließlich sorgt eine weitere Anlage computergesteuert für Sortierung nach dem Aussehen. Mit dieser Maschine ist es möglich, vor allem kleinkörnige Saaten zu bearbeiten. Sie leistet gute Arbeit bei Senf und Raps, Leindotter und Lein, Mohn und Grassamen, Klee sowie ähnlichen Früchten.
Ein Gerät zur Reinigung mit Einsätzen für Bruchkorn, Wicke und Erbse erlaubt das schonende Trennen von Gemengen. So werden selbst gleich große Körner mit unterschiedlichen Oberflächen automatisch getrennt. Spezifisches Gewicht, Größe und Oberflächenbeschaffenheit werden hier genutzt.