Ein Konzert zum 80. Geburtstag

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Ein Geschenk zum 80. Geburtstag von Leonhard Cohen, aber auch ein Geschenk für das Publikum im ausverkauften Gewölbekeller der Stadthalle in Haßfurt war das Konzert mit der Band "Folks", das das Kulturamt Haßfurt zum Saisonstart angeboten hat. Unser Bild zeigt die Musiker, die in Haßfurt auftraten (von links): Jörg Müller, Ben Leinenbach, Claudia Rucker und Robert Winkler. Foto: Ulrike Langer
Ein Geschenk zum 80. Geburtstag von Leonhard Cohen, aber auch ein Geschenk für das Publikum im ausverkauften Gewölbekeller der Stadthalle in Haßfurt war das Konzert mit der Band "Folks", das das Kulturamt Haßfurt zum Saisonstart angeboten hat. Unser Bild zeigt die Musiker, die in Haßfurt auftraten (von links): Jörg Müller, Ben Leinenbach, Claudia Rucker und Robert Winkler.  Foto: Ulrike Langer

Musik  Die Leonard-Cohen-Tribute-Band "Folks" spielte Stücke des großen Künstlers in der Haßfurter Stadthalle. Der Auftritt kam bei den Besuchern an. Die ganze Bandbreite der Lieder präsentierte Sängerin Claudia Rucker mit ihrer Gruppe.

von unserer Mitarbeiterin Ulrike Langer

Haßfurt — Am Sonntag feierte Leonard Cohen seinen 80. Geburtstag. Grund genug für das Kulturamt Haßfurt, zum Saisonstart die Leonard-Cohen-Tribute-Band "Folks" einzuladen. So machten die Sängerin Claudia Rucker und die Musiker Jörg Müller, Ben Leinenbach und Robert Winkler mit ihrem Konzert im ausverkauften Gewölbekeller der Stadthalle nicht nur dem faszinierenden Sänger und Songschreiber ein tolles "Geburtstagsgeschenk". Sie begeisterten auch seine Fans aus nah und fern, die sich mit sehr viel Applaus und teils stehenden Ovationen für die schöne Musik bedankten.

"Großer Fan"

"Ich bin seit meinem 18. Lebensjahr ein großer Fan von Leonard Cohen und habe aus Liebe zu seinen Liedern und aus der Leidenschaft für seine Musik und Texte heraus mit meinem Mann Jörg Müller 2011 die Band ,Folks' gegründet", erzählte Claudia Rucker, die das gesamte Programm zusammengestellt hat. "Wir versuchen nicht, Leonard Cohen nachzuahmen. Vielmehr geben wir seinen Liedern unser eigenes Profil", sagte die Sängerin weiter. Die Arrangements dafür schreiben ihr Mann, der am E-Piano und Akkordeon zu hören ist und auch Gesangsparts übernimmt, und der Gitarrist und Sänger Ben Leinenbach gemeinsam. Komplettiert wird die Band durch Robert Winkler, der am Kontrabass für den Groove zuständig ist.
Weil Claudia Rucker von der Poesie des legendären Leonard Cohen fasziniert ist, hatte sie neben vielen bekannten Songs wie "Suzanne", "Take this waltz", "Dance me to the end of love", "Anthem", "Sister of mercy", "Bird on the wire", "Who by fire", "Chelsea Hotel No.2", "So long, Marianne", "Lover lover lover" und anderen Titeln auch das Gedicht "A thousand kisses deep” ausgewählt. Während des Konzerts zitierte sie immer wieder Passagen daraus in englischer Sprache, die Ben Leinenbach auf Deutsch vortrug. Daneben erzählte Claudia Rucker auf charmante Art so manche Episode aus dem Leben des Dichters, Songschreibers und Sängers Leonard Cohen, den sie vor zwei Jahren in Wien traf. "Ich bin ihm zufällig vor dem Hotel Bristol begegnet und ich kann sagen: Er ist ein bescheidener, liebenswerter Mann, offen und bezaubernd, ganz ohne Starallüren", betonte sie.
Während die Band am Anfang Lieder spielte und sang, in denen Leonard Cohen über die unterschiedlichsten Beziehungen spricht, brachte sie danach auch einige Songs, die von den Schattenseiten des menschlichen Daseins erzählen, zu Gehör, bis sie mit einigen der spirituellen Lieder das vielseitige Programm beendete. Claudia Rucker wusste durch ihre tiefe, warme Stimme zu beeindrucken; dass sie leichte Intonationsschwierigkeiten hatte, beeinträchtigte die Wirkung auf das Publikum nicht. Ein besonderes Merkmal der Band sind auch der dreistimmige Gesang und die vielfältigen musikalischen Ausdrucksfähigkeiten der Musiker.
Petro Cichon aus Haßfurt, der früher ein großer Fan von Leonard Cohen war, bewertete das Konzert als "sehr schön. Ich finde die Mischung mit dem Klavier und den Männerstimmen sehr abwechslungsreich", sagte er. "Außerdem hat mir der Vortrag des Gedichts sehr gut gefallen", erklärte der Konzertbesucher unserer Zeitung.

Erwartungen übertroffen

Werner Willacker aus Zeil ist zwar kein ausgesprochener Fan von Leonard Cohen und kennt nur wenige seiner Lieder. "Ich bin trotzdem heute hierher gekommen, weil ich dachte, mit dieser musikalischen Besetzung könnte es ein schöner Abend werden", berichtete er. "Und meine Erwartungen wurden noch übertroffen." Besonders hatte es ihm der dreistimmige Gesang angetan; aber auch die einzelnen Musiker erhielten ein Lob von ihm. "Der Pianist hat sehr rhythmisch, aber auch melodiös auf hohem musikalischen Niveau gespielt, und der Gitarrist und der Kontrabassist haben sehr gut in die Arrangements gepasst. Ich hatte das Gefühl, dass jeder Musiker zur rechten Zeit das Passende spielt. Die Sängerin wiederum ist sehr gut und ich fand es sehr interessant, was sie über das Leben von Leonard Cohen erzählt hat."
Für den lang anhaltenden Applaus revanchierte sich die Band mit drei Zugaben. Darunter das berühmteste Lied von Leonard Cohen, das "Halleluja", das mit teils stehenden Ovationen bedacht wurde und den schönen Abend perfekt abrundete.