Ein Konzept für die Grünflächen
Autor: Bernhard Panzer
Herzogenaurach, Freitag, 15. Februar 2019
Schon vor dem Volksbegehren sorgte sich Herzogenaurach um die Insekten. Jetzt soll ein Konzept für die ganze Stadt in Auftrag gegeben werden. Anregungen aus dem Isek-Prozess sollen damit umgesetzt werden.
Bernhard Panzer Das Volksbegehren "Rettet die Bienen" hat es deutlich gezeigt: Die Menschen verlangen nach mehr Schutz der Insekten, nach einer Artenvielfalt. Mehr Blühflächen, eine Vernetzung von Biotopen und weniger versiegelter Raum sind nur ein paar Ansatzpunkte.
Die Stadt Herzogenaurach hat sich des Themas schon vorher angenommen, unabhängig vom Ausgang der Aktion. Im Haushalt für dieses Jahr sind 30 000 Euro aufgenommen worden, um ein Grünflächenkonzept zu entwickeln und ein Fachbüro damit zu beauftragen.
"Wir machen in der Praxis schon viel für die Insekten", sagt Monika Preinl, die Umweltbeauftragte der Stadt Herzogenaurach. Doch es fehlt bislang an einem Gesamtkonzept. Das hat auch der Isek-Prozess so gesehen, mit all den Verbesserungsvorschlägen der Bürger. In der Haushaltssitzung des Stadtrates ist jüngst auf die Bedeutung des Themas von allen Fraktionen hingewiesen worden.
Blühflächen und Biotope
Schon jetzt habe die Stadt Maßnahmen im Blick, die zur Artenvielfalt beitragen, vor allem bei den Insekten, sagt Preinl. Es gebe schon jetzt Blühstreifen entlang von Straßen, Hecken oder Waldrändern und weitere Flächen in der Flur, die extensiv gepflegt, also selten gemäht werden. Beispielsweise sei zuletzt entlang der Klingenwiesen eine solche Fläche angesät worden.
Und auch beim Earth Day 2018 wurden ein paar solche Flächen ausgesucht, unter anderem am Burgstaller Weg und, zusammen mit Schülern, im Ortsteil Haundorf. Blühflächen sollen auch beim diesjährigen Earth Day wieder im Mittelpunkt stehen. Man bemühe sich darüber hinaus auch um die Vernetzung solcher Biotope, so Preinl.
Gelegentlich seien im Rathaus schon Anrufe von Bürgern eingetroffen, die sich fragten, ob die Stadt nicht vergessen habe, die ein oder andere Wiese zu mähen. "Wir müssen uns auch rechtfertigen dafür", sagt die städtische Umweltbeauftragte. "Ich versuche dann, Verständnis zu wecken. Schließlich machen wir das für unsere Insekten."
"Mit einem Konzept haben wir eine fachliche Grundlage für das ganze Stadtgebiet", erläutert Preinl weiter. Das begrüßen auch die Stadtratsfraktionen. Für die Grünen kann das Grünflächenkonzept dazu beitragen, "dass wir dem fortschreitenden Klimawandel zumindest einigermaßen gerecht werden", sagte Peter Simon unlängst in der Haushaltssitzung. Seine Partei wolle sich dafür einsetzen, "dass möglichst viele hochwertige Grünflächen in unserer Stadt erhalten bleiben und zusätzliche entstehen werden." Denn nicht jede freie Fläche sei für Wohnraum da.