Ein junges Ärztepaar aus Bulgarien will in Hofheim heimisch werden
Autor: Ulrike Langer
Haßfurt, Donnerstag, 02. Juli 2015
von unserer Mitarbeiterin Ulrike Langer Hofheim — "Bayern ist schön, vor allem die Region hier gefällt uns sehr gut. Hier ist es ähnlich wie bei uns daheim in Bulgarien, wo die Men...
von unserer Mitarbeiterin Ulrike Langer
Hofheim — "Bayern ist schön, vor allem die Region hier gefällt uns sehr gut. Hier ist es ähnlich wie bei uns daheim in Bulgarien, wo die Menschen auch offen und freundlich sind. Daher fühlen wir uns sehr wohl", sagen Dian Stoyanov und seine Frau Dilyana Stoyanova. Die beiden Mediziner arbeiten seit Mittwoch als Assistenzärzte im Internistischen Zentrum (IZ) in Hofheim beziehungsweise in der Betreuung der stationären Patienten im Krankenhaus in Hofheim.
Für die Geschäftsführerin des IZ, Dr. Sabine Leucht, und ihre Kollegen Dr. Ute Simon-Pfannmüller und Dr. Hubert Amend geht damit ein Wunsch in Erfüllung. Sie versorgen als Belegärzte die Haßberg-Klinik Haus Hofheim mit ihren Patienten und garantieren damit auch den Bestand des Krankenhauses.
"Leider haben wir in den letzten Jahren festgestellt, dass die Motivation der Studienabgänger, sich auf dem Land ausbilden zu lassen, sehr gering ist", erklärt Leucht. "Weil wir unsere beiden Assistenzarzt-Stellen nicht belegen konnten, konnten wir nicht alle zur Verfügung stehenden 39 Betten im Krankenhaus nutzen." Das ist jetzt wohl anders.
Die beiden Assistenzärzte werden in der stationären Patientenversorgung im Krankenhaus eingesetzt, um die internistische Betreuung zu gewährleisten. Leucht hofft, dass Dian Stoyanov, der zum kardiologisch orientierten Internisten weitergebildet wird, und seine Frau, die zur Allgemeinärztin ausgebildet wird, danach im IZ weiter beschäftigt werden können.
Auch Bürgermeister Wolfgang Borst freut sich, dass nun die volle Leistungsfähigkeit des Hauses wieder hergestellt ist.
"Ich hoffe, dass es den Eheleuten bei uns so gut gefällt, dass sie sich hier langfristig engagieren", sagt er. "Denn das Krankenhaus ist in der Bevölkerung stark verankert und für die Versorgung der Patienten sehr wichtig."
Dian Stoyanov und seine Frau stammen aus Gabrovo, einer Stadt mit 60 000 Einwohnern in Bulgarien. Sie haben beide in der Hauptstadt Sofia Medizin studiert und im dortigen Krankenhaus in der Kardiologie beziehungsweise Nephrologie gearbeitet. "Aufgrund der guten Möglichkeiten der Weiterbildung haben wir uns 2012 entschieden, nach Deutschland zu ziehen", berichten sie. Dian Stoyanov war an Krankenhäusern in Neustadt bei Coburg und in Meschede beschäftigt, während seine Frau in Coburg arbeitete. "Wir haben uns 2014 dazu entschlossen, nach Bayern zurückzukehren, weil es uns hier so gut gefällt", erzählt Dian Stoyanov, der schon in Haßfurt tätig war.
Dilyana Stoyanova wiederum konnte von September 2014 bis März 2015 schon einmal Hofheim kennenlernen.
Beide Eheleute sind begeistert von dem Krankenhaus. "Die Menschlichkeit ist sehr groß, die Patientenbindung sehr hoch und die Hierarchie spielt keine große Rolle", so Dilyana Stoyanova. Ihr Mann lernte das Haus heuer auch aus der Sicht eines Patienten kennen, als er selbst hier behandelt wurde. "Was es hier gibt, habe ich nirgendwo anders angetroffen: eine hohe medizinische Kompetenz und gleichzeitig sehr viel Zeit für die Patienten", lobt der Mediziner.