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Ein Jahr voller Unwägbarkeiten


Autor: Alfred Thieret

Lichtenfels, Montag, 22. Juni 2020

Jahresprogramm des VdK-Ortsverbandes Lichtenfels musste weitgehend abgesagt werden - Hoffnung auf baldige Besserung
Die VdK-Ortsvorsitzende von Lichtenfels, Monika Faber (links), beglückwünschte in Zeiten der Corona-Pandemie Helga Heusinger von Waldegge (rechts), die dem Ortsverband bereits seit über 20 Jahren angehört, zum 80. Geburtstag in angemessener Entfernung auf einer Parkbank. Foto: Alfred Thieret


Lichtenfels — Ähnlich wie die meisten Vereine ist auch der VdK-Ortsverband Lichtenfels, mit knapp 1300 Mitgliedern größter VdK-Ortsverband des Landkreises, seit der Corona-Krise stark in seinen Aktionen eingeschränkt und weitgehend lahmgelegt worden. Das beklagte die VdK-Ortsvorsitzende und stellvertretende Kreisvorsitzende Monika Faber

Zusammen mit ihren Vorstandsmitgliedern und Beisitzern habe sie auch für dieses Jahr wieder ein attraktives Jahresprogramm zusammengestellt, das aber fast vollständig abgesagt werden musste. So bedauerte Faber, die seit 2006 den Ortsverband führt, dass die traditionelle Muttertagsfeier, die immer im festlichen Rahmen begangen wird, in diesem Jahr ausfallen musste. Auch die monatlichen Treffs, zu denen die interessierten Mitglieder sieben bis acht Mal im Jahr in geselliger Runde zusammenkommen, und die informative Vorträge und diverse kulturelle Beiträge anbieten, können bis auf weiteres nicht stattfinden.

Auch die Wanderfreunde kommen nicht auf ihre Kosten. Sie sehnen sich nach den monatlichen Wanderungen von etwa acht bis 15 Kilometer, zu denen man sich auf dem Schützenplatz trifft, um sich auf den vielfältigen Wanderrouten durch den Landkreis an der schönen Natur zu erfreuen und gleichzeitig fit zu halten. Gleichfalls musste das beliebte Sommerfest, das man ebenso wie im letzten Jahr gemeinsam mit dem Seefest der Wasserwacht am ersten Samstag im August am Oberwallenstadter Baggersee als einen der Höhepunkte des Jahres feiern wollte, abgesagt werden.

Ausflüge fallen ins Wasser

Natürlich würden auch die sehr gefragten Tagesfahrten und die mehrtägigen Ausflugsfahrten, die Faber immer organisiert, vermisst. So wurden der Besuch der Luisenburg-Festspiele im Juli und die fünftägige Informationsreise rund um den Bodensee mit dem Besuch der Bregenzer Festspiele im August den Umständen entsprechend schon abgesagt. Faber verwies auch darauf, dass eine wichtige Aufgabe des Vorstands- und Beiratsteams des Ortsverbandes die Aufrechterhaltung der sozialen Kontakte sei.

Durch die Corona-Beschränkungen konnten aber keine Kranken- und Geburtstagsbesuche in der üblichen Weise bewerkstelligt werden. So habe sie den Kontakt zu einzelnen Mitgliedern über Telefongespräche oder E-Mails aufrechterhalten. In letzter Zeit habe sie Geburtstagsbesuche unter Wahrung der nötigen Sicherheitsmaßnahmen an der Haustüre getätigt, sich mit den am Fenster oder auf dem Balkon stehenden Jubilaren unterhalten oder sich mit ihnen auf einer Parkbank getroffen. Die Vorsitzende machte deutlich, dass sich viele der Mitglieder einsam fühlen, da sie oft alleine leben und sich durch die zeitweise gebotene häusliche Isolation ziemlich verlassen vorgekommen sind. So melden sich immer wieder Leute telefonisch, um sich zu erkundigen, wie es künftig weitergehen soll und ab wann wieder gemeinsame Aktionen möglich sind. Die Frauen und Männer sehnten sich danach, dass sie möglichst bald wieder im Kreis von Gleichgesinnten an den Wanderungen, Treffs und Ausflügen teilnehmen können. Mittlerweile kann Faber aber die Hoffnung vermitteln, dass zumindest ab September die gemeinschaftlichen Wanderungen und die monatlichen Treffs wieder stattfinden können. Nicht ausgeschlossen sei zudem, dass die für Oktober geplante Fahrt an die pommersche Ostseeküste verwirklicht werden kann. Schön wäre es auch, wenn sich die große VdK-Familie Anfang Dezember im Stadtschloss zur traditionellen Weihnachtsfeier als versöhnlichen Jahresabschluss versammeln könnte.

Mitgliederzahlen steigen

Faber hob auch hervor, dass sich der VdK als größter Sozialverband Deutschlands als Anwalt sozial benachteiligter Menschen verstehe und für soziale Gerechtigkeit kämpfe, indem er für Rentner, Menschen mit Behinderung, chronisch Kranke, Pflegebedürftige und deren Angehörige, Familien, ältere Arbeitnehmer und Arbeitslose eintrete. Dieser Einsatz werde auch von den Mitgliedern anerkannt, so dass die Mitgliederzahlen ständig steigen würden.

Während etwa im Landkreis Lichtenfels die Mitglieder in der VdK-Kreisgeschäftsstelle in Lichtenfels im Bedarfsfall eine kompetente sozialrechtliche Beratung durch hauptamtliche Mitarbeiter bekommen, bieten ihnen die ehrenamtlich geführten Ortsverbände sowie der Kreisverband ein vielfältiges Angebot an Aktionen, Zusammenkünften, Vorträgen und Ausflügen zur Pflege der Geselligkeit. Aber auch Information über wichtige Themen können Bürger dort erhalten.