Ein Gütesiegel, das den Bürgern gebührt
Autor: Veronika Schadeck
Steinwiesen, Freitag, 06. Dezember 2019
Steinwiesen ist neben Thurnau als einziger Ort in Oberfranken mit dem "Gütesiegel Heimatdorf" worden. Für Bürgermeister Gerhard Wunder war das Engagement der Bürger hierfür ausschlaggebend. So hat nahezu jeder Ortsteil heute seinen Treffpunkt.
Der Steinwiesener Bürgermeister Gerhard Wunder ist begeistert. Denn seine Gemeinde ist eines von sechs fränkischen Dörfern, die mit dem "Gütesiegel Heimatdorf" ausgezeichnet worden sind und das bedeutet eine Prämie in Höhe von 60 000 Euro.
"Das ist ein Verdienst der Bürger!", lobt der Bürgermeister. Seine Bürgerschaft habe in den letzten Jahren mit viel Herzblut und Einsatz den Ausbau ihrer Infrastruktur und die Weiterentwicklung ihrer Dörfer vorangetrieben. Eine Kommune, so stellt Wunder klar, könne nur die politischen Rahmenbedingungen stellen und unterstützen, ohne das Engagement der Bürgerschaft würde dies aber alles nichts nützen.
Voller Stolz hält er die Auszeichnung in den Händen. Investiert werden soll die Prämie in Projekte, die der Allgemeinheit oder Kindern zugute kommen. Beispielsweise in die Ausstattung von Spielplätzen, wie den Waldspielplatz Leitsch und in Birnbaum.
750 Arbeitsplätze
Es war im April 2019, als sich die Gemeinde um das "Gütesiegel Heimatdorf" bewarb. Gerne erinnert sich Wunder an den Rundgang durch Steinwiesen mit der Bewertungskommission und Vertretern der Ortsteile. Dabei sei ihm klar geworden, so Wunder, wie viel sich doch in seiner Gemeinde in den letzten Jahren bewegt habe. Der Bürgermeister, der seine fünfte Amtszeit anstrebt, beginnt zu erzählen.
Er erwähnt unter anderem das Projekt "In der Heimat wohnen", das derzeit in Zusammenarbeit mit dem Caritas-Kreisverband realisiert wird, die Kindergärten in Steinwiesen und Neufang, die Grundschule, das Quartiermanagement, die Stadtentwicklung, die teilweise fruchtbaren Bemühungen, Leerstände in den Ortskernen zu beseitigen.
Rund 750 Arbeitsplätze verzeichnet der Ort, ein Großteil davon ist in Neufang angesiedelt. Das erforderte, auch entsprechende Infrastrukturen zu schaffen. In diesem Zusammenhang erzählt Wunder, dass die Neufanger bereits vor acht Jahren in Eigeninitiative die Voraussetzungen für einen Glasfaseranschluss schufen.
Ein Bewertungskriterium sei auch die Nahversorgung gewesen. Auch hier sei die Gemeinde Steinwiesen mit den kleinen Lebensmittelgeschäften, Bäckereien und Metzgereien gut aufgestellt. Nahezu jeder Ortsteil habe auch einen Treffpunkt, erzählt Wunder weiter. Selbst im 80 Einwohner zählenden Schlegelshaid gebe es ein kleines Dorfgemeinschaftshaus, das von den Einwohnern gepflegt und unterhalten wird.