Ein glückliches Paar und immer ein gutes Team
Autor: Heidi Amon
Forchheim, Dienstag, 03. Juli 2018
60 Jahre Ehe - und noch dazu harmonisch. Das können nicht viele Paare vorweisen. Irmgard und Richard Knoblach aus Forchheim können es. Die beiden begingen ein nicht alltägliches Jubiläum: die diamante...
60 Jahre Ehe - und noch dazu harmonisch. Das können nicht viele Paare vorweisen. Irmgard und Richard Knoblach aus Forchheim können es. Die beiden begingen ein nicht alltägliches Jubiläum: die diamantene Hochzeit.
Bei den Knoblachs hat alles im Sommer 1957 im Forchheimer Freibad seinen Lauf genommen. Damals sind sich der damals 30-jährige Studienrat und die 22-jährige angehende Lehrerin Irmgard Klier erstmals begegneten. Nach dem gemeinsamen Besuch des Abiturballs des Forchheimer Gymnasiums erkannten sie bald, dass sie zusammengehören.
Unterricht vor der Trauung
1958 war dann "ihr Jahr". Im Juni ging es zum Standesamt. "Vor der Trauung mussten wir noch eine Stunde Unterricht halten", erinnerten sie sich. Die kirchliche Trauung folgte im Juli in der Pfarrkirche St. Martin.Irmgard und Richard Knoblach haben ihren Schritt nie bereut - es wurde eine Liebe, die bis heute anhält. Ob sie denn wieder heiraten würden? "Ja schon, warum nicht", lachte das Paar, das sich einig ist, dass das Geheimnis ihres harmonischen Lebens nicht nur Zusammenhalt und Vertrauen sind, sondern "man aus der geregelten Ordnung nicht herausgerissen werden sollte". Schon ein Jahr nach der Hochzeit konnte das junge Ehepaar in sein neu erbautes Eigenheim in der Bayreuther Straße einziehen, wo es bis heute wohnt.
Irmgard ist inzwischen 83 Jahre alt, Richard 91. "Der Einzug in das eigene Heim war schöner als jede Urlaubsreise", schwärmten die Knoblachs, die drei Kinder bekamen: Anette, Walter und Birgit. Mittlerweile sind sieben Enkel da.
Die Familie ist für die beiden der Lebensmittelpunkt und steht auf der Prioritätenliste weit oben. "Ich habe es nie bereut, meinen Beruf aufgegeben zu haben, um nur für die Familie da zu sein", erzählte Ehefrau Irmgard, deren Jugendzeit ebenso wie die ihres Mannes Richard vom Zweiten Weltkrieg beherrscht war. Während der damals 15-jährige Richard, geboren in Würzburg und aufgewachsen in Nürnberg, zum Kriegsnotdienst bei der Flak eingezogen wurde und 1945 aus britischem "Gewahrsam" zurückkehrte, musste die damals elfjährige Irmgard mit ihrer Familie 1946 ihre sudetendeutsche Heimat verlassen.
Erfolgreicher Gymnasiallehrer
Und sie erzählten weiter: "Wir waren nicht nur ein glückliches Paar, sondern auch ein gutes Team, das sich ergänzte und gegenseitig unterstützte." Kümmerte sich Ehefrau Irmgard nach der Geburt der Kinder liebevoll um die Familie, war Ehemann Richard als Gymnasiallehrer tätig und hatte große berufliche Erfolge als Pädagoge. Er wurde Chef des Herder-Gymnasiums in Forchheim. Gar vielen ist der Name Knoblach ein Begriff. Nicht nur aus der Schullandschaft, vor allem auch durch die kulturellen, gesellschaftlichen und kirchlichen Aktivitäten des allseits beliebten und geschätzten Ehepaares. Richard Knoblach ist der Mitbegründer der Pfarrei Don Bosco, deren Kirchenpfleger er lange Jahre war. Als leidenschaftlicher Musiker wirkte er mit beim Kammerorchester und saß an die 50 Jahre an der Don-Bosco-Orgel. Irmgard hingegen engagierte sich als Schriftführerin im Frauenkreis. Ihr besonderes Hobby war die Sammlung religiöser Bilder und zwar die der Schutzmantelmadonna. Unvergessliche Erinnerungen haben sie an die schönen Urlaubs- und Studienreisen.
Langeweile kennt das Paar jedoch nicht. Es versorgt sich noch selbst. Ehemann Richard erledigt per Auto kleinere Besorgungen, ist im Sommer fast täglich Gast im Königsbad und literarisch tätig. So schrieb er u. a. die Geschichte des Herdergymnasiums, der Pfarrei Don Bosco sowie des Kriegsnotdienstes am Neuen Gymnasium in Nürnberg in Buchform nieder.
Zum Jubiläum gratulierten auch Vizelandrat Otto Siebenhaar und Bürgermeister Franz Streit und - per Brief - Ministerpräsident Markus Söder.