Ein geheimnisumwittertes Werk
Autor: Johanna Blum
Höchstadt a. d. Aisch, Freitag, 12. Oktober 2018
Projektleiter Julian Steger erklärt, warum "Das Vokalprojekt" sich Mozarts Requiem erarbeitet hat.
Am Samstag, 3. November, um 17 Uhr ist in der Kirche St. Georg Höchstadt eine ganz besondere Fassung des Requiems von Wolfgang Amadeus Mozart zu hören. Projektleiter Julian Steger erzählt im Gespräch mit unserer Zeitung über den Chor, das Orchester und über dieses große Vorhaben.
Wie ist Ihr musikalischer Werdegang?
Julian Steger: Meine Wurzeln liegen in Franken: Ich bin 1989 in Forchheim geboren, erhielt schon früh Klavierunterricht und sang im Schulchor. Beim Windsbacher Knabenchor wurde dann der Grundstein für meine musikalische Laufbahn gelegt: Neben der gesanglichen Ausbildung mit Konzerten im In- und Ausland erhielten wir dort auch Unterricht in Musiktheorie, außerdem wurde ich am Klavier und an der Orgel ausgebildet. Dirigentische Ausbildung erfuhr ich dann nach meiner Schulzeit an der Kunstuniversität Graz und an der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin. Neben meiner musikalischen Ausbildung habe ich Mathematik und Informatik an der TU Berlin studiert.
Wie kam die Idee zu diesem doch recht großen Projekt mit Orchester?
Das Vokalprojekt, der Kammerchor selbst, wurde im Jahr 2013 gegründet. Die Sänger verbindet eine musikalische Ausbildung und die besondere Leidenschaft für Chormusik. Mehrmals im Jahr kommen wir mit rund 25 Mitgliedern des Chores zu Projektphasen zusammen, um in intensiver Probenarbeit ein Konzertprogramm zu erarbeiten und dieses dann in mehreren Konzerten darzubieten. Nach nun vielen erfolgreichen Chorprojekten wollten wir zu unserem fünfjährigen Bestehen ein größeres Projekt mit Orchester realisieren. Das Ziel, ein bekanntes Werk in neuem Gewand erklingen zu lassen, konnten wir mit dem geheimnisumwitterten Requiem von Mozart gut verwirklichen.
Nun ist das Mozart-Requiem doch relativ bekannt. Was hat sie dazu veranlasst, gerade dieses Werk aufzuführen?
Das Requiem ist von vielen, teils wohl übertriebenen Legenden umwoben. Mozart selbst konnte vor seinem Tod nur den ersten Satz vollenden, von allen anderen Teilen des Requiems existieren - wenn überhaupt - lediglich Skizzen.