Wir werden eine Fassung musizieren, die auf der Bearbeitung des Münchner Musikprofessors Franz Beyer basiert. Zudem war ursprünglich von Mozart eine Fuge nach dem "Lacrimosa", dem liturgischen Ende der "Sequenz" im Requiem, vorgesehen — Skizzen dieser Fuge wurden erst 1960 entdeckt. Daniel Grote, Musiktheoretiker an der Universität der Künste Berlin und Sänger im Chor, hat diese Skizzen stilgerecht - und meiner Meinung nach sehr kunstvoll - vervollständigt. Damit enden nun alle Abschnitte des Requiems mit einer Fuge, was das Werk auch architektonisch abrundet.
Wie kann man sich so ein Projekt vorstellen? Wie lange und wo wird geprobt, woher kommen die Musikerinnen und Musiker?
Da die Musiker aus ganz verschiedenen Teilen Bayerns und Deutschlands kommen, war und ist es immer wichtig, vor jedem neuen Projekt einen Ort zu finden, wo man ungestört arbeiten kann. Wir haben diesmal eine passende Pension im Fichtelgebirge gefunden, wo wir mit 60 Personen eine Woche proben und leben. Am Wochenende übe ich mit dem Chor, ab Montag ist dann auch das Orchester dabei.
An Allerheiligen - ganz passend für das Requiem - findet dann der Konzertauftakt in Schwabach statt. Am 3. November ein Konzert in meiner Heimat, diesmal in Höchstadt, zu machen, freut mich ganz besonders. Wir hatten schon sehr gute Erfahrungen mit Konzerten in Adelsdorf und Hallerndorf. Am Sonntag werden wir das Projekt dann in Weiden abschließen.
Wie kam denn die Zusammenarbeit mit dem Orchester "M18" zustande?
Wir wollten von Anfang an ein Orchester finden, das ähnlich strukturiert ist wie wir: eigenständig und unabhängig organisiert, auf einem sehr hohen Niveau musizierend und nicht zuletzt motiviert durch ihre Freude und Begeisterung an der Musik. Der Kontakt zu ,M18‘ hat sich dann unverhofft durch eine unserer Sängerinnen hergestellt und wir freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit.
Das Orchester ,M18‘ geht aus dem Landesjugendorchester Bayern hervor und wird seit 2003 von den Mitgliedern ehrenamtlich organisiert, was es ermöglicht, eigenständig über Programmkonzepte, Dirigenten und Veranstaltungspartner zu entscheiden. Die Musiker kommen ebenfalls aus ganz Deutschland. Mittlerweile spielen viele von ihnen in großen Orchestern (Bayerische Staatsoper, NDR Sinfonieorchester, Beethovenorchester Bonn, Kammerakademie Potsdam, Deutsches Nationaltheater Weimar usw.). Mit ,M18‘ haben wir auch das richtige Orchester für ein außergewöhnliches Konzerterlebnis. Das Gespräch führte Johanna Blum.