Ein echter Hochkaräter
Autor: Klaus Rößner
Kulmbach, Dienstag, 07. Sept. 2021
Kunst Bis 24. Oktober sind in der Oberen Stadtgalerie Werke von Peter Schoppel zu sehen.
Natur und Technik. Regelmäßigkeit und Chaos. Natural und digital. Mühelos verbinden Peter Schoppels Werke Gegensätze, die unüberbrückbar scheinen. Daraus erwächst eine besondere Form der Spannung. Seit Sonntag ist ein Teil seines Gesamtwerks in der Oberen Stadtgalerie des Kunstvereins Kulmbach zu sehen.
Bei der Vernissage freute sich der Vorsitzende des Kunstvereins, Karl-Heinz Greim, einen solch hochkarätigen Künstler in Kulmbach begrüßen zu können. Peter Schoppel zählt zweifelsohne zu den renommiertesten Kunstschaffenden Oberfrankens. Dies belegen zahlreiche Preise und Auszeichnungen, die der Gundelsheimer erhalten hat. So wurde dem Maler und Druckgrafiker erst im vergangenen Jahr der Berganza-Preis des Kunstvereins Bamberg verliehen.
Die bis zum 24. Oktober laufende Ausstellung präsentiert dem Besucher Werke der Malerei und Kaltnadel-Radierungen - subsumiert in vier Werkgruppen wie "Waldrand", "Arbor", "Dickicht" und "Feld" .
"Peter Schoppels Thema sind Rasterungen. Er beschreibt diese als Schema, mit denen er Phänomene und Vorgänge hinterfragt", so stellvertretende Vorsitzende Cornelia Morsch in ihrer Laudatio. So zeige beispielsweise der Zyklus "Arbor" eine Reihe von Kaltnadelradierungen, die sich auszeichnen durch einen behänden Wechsel im Farbsystem und die nachverdichtet sind - durch Überzeichnung mit Tusche und Feder. Unter dem Arbeitstitel "Richtungswechsel" entstand die Serie "Feld". In ihr spiegeln sich die Empfindungen des Künstlers beim ersten Corona-Lockdown wider - mit einem vielschichtigen Bezug zur aktuellen Situation.
Stellvertretende Landrätin Christina Flauder beglückwünschte den Kunstverein zur gelungenen Exposition und meinte, Termine wie diese zauberten ihr immer wieder ein "Lächeln ins Gesicht." Dies gelte umso mehr, als dass man lange Zeit auf Kunst-Events verzichten musste. "Der Mensch braucht die Kunst, um dem Grau und dem Grauen etwas entgegensetzen zu können", so Flauder.