Druckartikel: Ein Damm steht, der nächste geht

Ein Damm steht, der nächste geht


Autor: Michael Busch

Erlangen, Donnerstag, 27. Oktober 2016

Im November werden zwei Baustellen auf dem Herzogenauracher Damm beendet sein. Dann kann der Verkehr wieder ungehindert in die Stadt fließen. Bis nächstes Jahr, denn der Büchenbacher Damm wird 2017 saniert.
In Richtung Herzogenaurach: Baustelle mit Ampelregelung; im Rückspiegel die Vollsperrung in Richtung Erlangen Foto: Michael Busch


Michael Busch

Noch einen Monat lang wird sich der Pendler in den morgendlichen Stau in Richtung Erlangen einreihen. Denn einer der Hauptgründe für die völlig überlasteten Strecken soll noch im November beseitigt sein, wenn es nach den Verantwortlichen im Staatlichen Bauamt in Nürnberg geht. "Alles im Plan", heißt es aus den Räumen der in Nürnberg ansässigen Verwaltung.
Gemeint sind zwei Baustellen zwischen dem Erlanger Ortsteil Bruck und dem Main-Donau-Kanal. Zwei Baustellen, die seit dem 29. März dafür sorgen, dass die Ausweichstrecken aus dem Westen des Landkreises Erlangen-Höchstadt kommend, vor allem in den Zeiten des Berufsverkehrs völlig überlastet sind. Leidtragende sind vor allem die Anwohner an den vermeintlichen Schleichwegen wie zum Beispiel an den Strecken durch Steudach, Haundorf und Häusling oder Dechsendorf in Richtung Möhrendorf. An den Haupteinfahrtsstraßen geht es zeitweise nur im Schritttempo voran.


Ampelregelung auf der einen Seite

Die Arbeiten an den beiden Baustellen waren aber nicht mehr zu verschieben. So galt es die 52 Meter lange Regnitzbrücke komplett abzubrechen, um diese dann neu aufzubauen. Der Abteilungsleiter Brückenbau beim staatlichen Bauamt Nürnberg hatte zuvor erklärt: "Das Bauwerk aus dem Jahr 1953 hat sehr große Schäden." Und erklärte weiter: "45 Tonnen Gewicht sind auf der alten Brücke das Maximum, für die Anforderungen des künftigen Verkehrs sind aber 60 Tonnen Tragfähigkeit erforderlich."
Die zweite Baustelle betrifft die Sanierung der 108 Meter langen Kanalbrücke bei Schallershof. Hier war zwar eine einspurige Befahrbarkeit mit einer Ampelregelung möglich, doch wegen der Baustelle am Einfallstor Erlangens, zogen die Pendler andere Ausweichstrecken vor.
Die Planungen, dass die Umleitungen funktionieren waren offensichtlich zum Start der Bauphase optimistisch. Über die Frauenauracher Straße, den Büchenbacher Damm und die Autobahnen A 3 und A 73 sollte der Großteil des Verkehrs fließen, doch eine weitere Baustelle machte der idealisierten Form der Problemlösung einen Strich durch die Rechnung. Denn die Zufahrt in die Erlanger Altstadt über den Dechsendorfer Damm war auch nur bis zur Eisenbahnbrücke möglich. Dort mussten weitere Umwege in Kauf genommen werden, da eine Einbahnstraßenregelung die direkte Zufahrt nicht ermöglichte.


Weitere Bauarbeiten

Doch nun sollen diese Arbeiten weitgehend abgeschlossen werden - und dann laufe der Verkehr wieder rund. Die Frage ist allerdings: Wie lange? Denn das nächste Bauprojekt steht an, dass wiederum zu Umleitungen und Umfahrungen besonders im Pendlerverkehr führen werden.
Die aus Sicht der Stadtverwaltung dringend sanierungsbedürftigen Fahrbahnen des Büchenbacher Damms sollen im Jahr 2017 erneuert werden. Der Umwelt-, Verkehrs- und Planungsausschuss hatte in seiner Junisitzung einstimmig die Vorplanungen gebilligt, die zur Beschleunigung des Busverkehrs stadteinwärts eine Busspur vorsehen. Längere Ein- und Ausfädelspuren sollen ebenfalls realisiert werden.


"Leistungsfähige Achse"

Erlangens Oberbürgermeister Florian Janik (SPD) sagt zu de Projekt: "Ein attraktiver Nahverkehr und leistungsfähige Achsen für den Autoverkehr sind für die Verkehrsentwicklung in Erlangen zentral.Die geplanten Maßnahmen leisten hierzu einen wichtigen Beitrag." Planungs- und Baureferent Josef Weber ergänzt: "Auch nach der Realisierung der Stadt-Umland-Bahn wird der Büchenbacher Damm eine wesentliche Bedeutung für den Busverkehr haben."
Ein genauer Start der Baumaßnahme wird noch rechtzeitig bekanntgegeben, auf eine völlige Entlastungen auf den Strecken in Richtung Erlangen für die Pendler aus dem Westen wird es erst einmal nicht geben.