Ein besonderes Hochzeitsgeschenk
Autor: Redaktion
Kulmbach, Donnerstag, 13. Januar 2022
Schenkung Jakub Witecki hat dem Landschaftsmuseum fünf mehr als 350 Jahre alte Familienporträts überlassen. Einer seiner Vorfahren, Georg-Friedrich Gutteter, hatte einst den Pörbitscher Schatz vor feindlichen Truppen versteckt.
Georg-Friedrich Gutteter hat einst den Pröbitscher Schatz versteckt. Jakub Witecki, einer der Nachfahren der bekannten Familie, hat dem Landschaftsmuseum Obermain kürzlich wertvolle Erinnerungen an seine Familiengeschichte unentgeltlich zur Verfügung gestellt. Mit ihm waren seine Frau Ana Paula Silva Pereira sowie seine Eltern Sabine und Wojciech nach Kulmbach gekommen. Es handelt sich konkret um fünf Radierungen und Kupferstiche mit Porträts der Familie Gutteter aus dem 17. Jahrhundert.
Der Pörbitscher Schatz der Kulmbacher Patrizierfamilie Gutteter ist sicherlich das bedeutendste Prunkstück auf der Plassenburg. Im Jahr 1632 vergrub Georg-Friedrich Gutteter das wertvolle Tafelsilber der Familie im heutigen Ortsteil Blaich, als feindliche Truppen nach Kulmbach vorrückten und die Plünderung der Stadt bevorstand. Gutteter verstarb im Dreißigjährigen Krieg und nahm auch das Geheimnis rund um den Schatz mit ins Grab.
Bei Bauarbeiten entdeckt
Als 1912 bei Bauarbeiten der Pörbitscher Schatz entdeckt wurde, erwarb ihn der damalige Bürgermeister Wilhelm Flessa kurzentschlossen für 4000 Goldmark aus seinem Privatvermögen.
"Die Geschichte der Familie Gutteter und die Geschichte Kulmbachs sind eng miteinander verbunden und haben viele Berührungspunkte. Veit Gutteter zum Beispiel, der Großvater von Georg-Friedrich, war seinerzeit Bürgermeister unserer Stadt und damit auch einer meiner Vorgänger im Amt", weiß Oberbürgermeister Ingo Lehmann (SPD).
Jakub Witecki, der als Architekt in Hamburg arbeitet, ist der jüngste Gutteter-Nachfahre und hat sich intensiv mit seiner Familiengeschichte beschäftigt. Bereits in den vergangenen Jahren waren er und seine Familie mehrfach in Kulmbach zu Gast, um gemeinsam mit Stadtarchivar Erich Olbrich auf den Spuren der Ahnen zu wandeln. Jetzt kam er erneut zurück, um seine Verlobte Ana Paula Silva Pereira im Rathaus zu heiraten.
Als eine Art Hochzeitsgeschenk hatte er weitere fünf Radierungen und Kupferstiche mit Porträts der Familie Gutteter im Gepäck. Sie zeigen die Vorfahren Hanns, Erasmus, Hieronymus, Hanns Marx und Georg Gutthäter - so die damalige Schreibweise - und sind mehr als 350 Jahre alt. "Mein Opa hat durch seine Erzählungen über unsere Familie mein Interesse geweckt und mich dazu bewogen, selbst zu recherchieren", erklärt Jakub Witecki. Die Radierungen und Kupferstiche habe er in verschiedenen Antiquariaten erworben und sich damit eine kleine Sammlung aufgebaut.