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Ein Bergsee wirbt für Rödental


Autor: Rainer Lutz

Coburg, Donnerstag, 17. Januar 2019

Bei Google Maps finden sich nicht immer Bilder aus dem aufgerufenen Ort neben der angezeigten Landkarte. Jeder kann dort etwas posten. Teilweise finden sich daher merkwürdige Bilder.


"Wo ist denn bei euch dieser schöne Badesee?", will der Anrufer wissen. "Bei euch", das ist Rödental. Einen Strand soll es geben und eine kleine Insel oder Halbinsel. Der Froschgrundsee? "Na, der, den man sieht, wenn man Rödental bei Google Maps eingibt!" Moment. Ups, tut uns leid, aber der See auf dem Bild liegt nicht in Rödental - nicht einmal in der Nähe.

Tatsächlich ist dort neben der Karte zum Stadtgebiet als erstes Bild ein Bergsee zu sehen. Klickt der Nutzer auf das Bild, erkennt er hinter dem See eine Gebirgslandschaft mit hellen Felsen. Es gibt tatsächlich einen hellen, wohl steinigen Strand und eine Unmenge von Menschen, aber keinen Bezug zu Rödental.

Veste auf der Neustadt-Seite

Beim Aufrufen der anderen Kommunen im Landkreis überwiegen tatsächlich Fotos, die auch zur Gemeinde gehören. Wer bei Coburg ein Foto von der Veste erwartet, wird enttäuscht. Aber das Bild vom Marktplatz ist immerhin eines aus der Stadt. Die Veste findet sich dafür als Foto zu Neustadt. Es gibt aber auch andere Kommunen mit einem zumindest ungewöhnlichen Foto. Sonnefeld wirbt etwa mit einer Geburtstagstorte für "Ben", Ahorn mit einem Hochgebirgspanorama und Niederfüllbach mit einer Aufnahme vom Parkplatz vor dem Supermarkt. Wird Lautertal aufgerufen, findet sich gar kein Foto.

Oft bietet der Kartendienst noch eine Reihe weiterer Fotos an, die per Mausklick aufgerufen werden können. Die Motive reichen von Ortsansichten, über Bandauftritte, bis zu etwas, das aussieht, als wäre die Kamera in den Fußraum des Autos gefallen und hätte dabei ausgelöst. Wie kommen diese offenbar schon sehr willkürlichen "Alben" zu den Ortsnamen auf Google Maps?

Region im Internet vermarkten

Die Erklärung findet sich - selbstverständlich - bei Google selbst. Dort wird erklärt, wie jeder, der das möchte, Bilder zu den Karten auf Maps stellen kann. Kontrollieren, dass der Standortverlauf aktiviert ist; Google Maps auf dem Computer öffnen; auf das "Dreistrichmenü" klicken und "Meine Beiträge" aufrufen; "Eigene Fotos zu Maps hinzufügen" auswählen - posten. Das ist nicht sehr schwierig. Offenbar nutzt das gelegentlich auch der eine oder andere, um Urlaubsfotos oder ganz eigene Sichtweisen auf seinen Heimatort einer breiten Öffentlichkeit vorzuführen.

Dieter Pillmann, Pressesprecher am Landratsamt Coburg, versichert, dass er bisher mit diesen "abweichenden" Fotos noch nicht konfrontiert war.

Pillmann gab die Anregung, hier für Abhilfe zu sorgen, nach seinen Worten an den Tourismusverein Coburg Rennsteig weiter, damit eventuell Abhilfe geschaffen oder diese Möglichkeit besser genutzt wird, die Region im Internet zu vermarkten.

Neustadts für Kultur zuständiger Dritter Bürgermeister Martin Stingl fand die Veste für die Puppenstadt nicht als optimalen Blickfang und versicherte, Abhilfe zu schaffen und ein Motiv einzustellen, das für die Große Kreisstadt Neustadt repräsentativ ist. Auch wenn die Veste gut ausschaut

In Rödental will sich Gisela Böhnel im Arbeitskreis Tourismus dafür verwenden, die Bilderfläche künftig besser zu nutzen. Grundsätzlich kann aber jeder, der das möchte, Bilder aus seiner Gemeinde bei Google Maps einstellen, die ihm besonders gefallen.